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  • · Fachbeitrag · Unternehmensbewertung

    Besonderheiten der Unternehmensbewertung bei KMU im Generationenwechsel

    von Prof. Dr. Birgit Felden, Köln

    | Der Generationenwechsel ist ein entscheidender Wendepunkt für kleine und mittlere Familienunternehmen und unterscheidet sich deutlich von der Managementübertragung in großen Konzernen. Familienunternehmen sind oft eng mit den sozialen Strukturen der Inhaberfamilie verbunden, was Chancen und zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen sowie emotionale Bindungen erhöhen die Komplexität. Deshalb sind eine sorgfältige Planung und Unternehmensbewertung besonders wichtig, wobei traditionelle Methoden oft an ihre Grenzen stoßen. Im Beitrag werden die Besonderheiten des Generationenwechsels in Familienunternehmen und deren Auswirkungen auf die Bewertung behandelt, aufbauend auf einem früheren Beitrag aus der Ausgabe 02/2025 (Seite 56 ff.) zur Bewertung von KMU und insbesondere von Start-ups. Mehr zu diesem und den anderen Beiträgen vgl. Felden/Graffius [2024]: Unternehmensbewertung von KMU ‒ Vom Start-up bis zum Familienunternehmen, Springer Gabler Wiesbaden). |

    1. Der Generationenwechsel in Familienunternehmen

    Als Generationenwechsel bezeichnet man den Prozess, bei dem die Gründer oder nachfolgende Generationen in den Ruhestand treten oder aus anderen Gründen Management und Eigentum eines Unternehmens an die nächste Generation übergeben. Die Gestaltungsmöglichkeiten einer Nachfolge sind ausgesprochen vielfältig, von der internen Nachfolge innerhalb der Familie über die betriebsinterne Nachfolge durch Management-Buy-Outs bis zum Verkauf an externe Personen oder Institutionen.

     

    Jede dieser Optionen bringt ihre eigenen besonderen Anforderungen und Herausforderungen mit sich. Externe Nachfolgemodelle bringen frische Perspektiven und Potenziale für Innovationen, können jedoch auch das Risiko eines Kulturbruchs und der Entfremdung der Belegschaft mit sich bringen. Im Gegensatz dazu bieten betriebsinterne Nachfolgen, bei denen das Eigentum innerhalb des bestehenden Managements übertragen wird, oft einen nahtlosen Übergang, da die Nachfolger bereits mit den internen Abläufen und der Unternehmenskultur vertraut sind.