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  • · Nachricht · Steuerfahndung

    Steuerfahnder nehmen Influencer deutschlandweit ins Visier ‒ NRW und Hamburg mit gezielten Ermittlungen

    | In Nordrhein-Westfalen und Hamburg rücken Influencerinnen und Influencer zunehmend in den Fokus der Steuerbehörden. In beiden Bundesländern laufen spezialisierte Ermittlungen gegen professionelle Social-Media-Akteure, die im Verdacht stehen, systematisch ihre steuerlichen Pflichten zu umgehen. |

     

    Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität NRW (LBF NRW) analysiert derzeit ein umfangreiches Datenpaket mit 6000 Datensätzen von mehreren Social-Media-Plattformen. Die potenziell hinterzogene Steuerschuld beläuft sich auf ein Volumen von rund 300 Millionen EUR. Ziel sind professionelle Influencer mit hohen Einnahmen aus Werbung, Abonnements, Klickvergütung oder exklusiven Inhalten ‒ und einem Verdacht auf vorsätzliche Steuerhinterziehung. Stephanie Thien, Leiterin des LBF NRW, betont: „Wir haben es mit gezielten, wiederholten Pflichtverletzungen zu tun ‒ nicht mit Unwissen.“

     

    Die Behörde geht insbesondere gegen Personen vor, die hohe Einnahmen erzielen, ohne überhaupt steuerlich registriert zu sein. Durch systematische Analyse von Social-Media-Aktivitäten, auch bei temporärer Werbung oder Briefkastenadressen im Ausland, versucht das Team, Wohnorte zu verifizieren und rechtlich zu handeln. Aktuell laufen in NRW rund 200 Verfahren, mit zum Teil Millionenbeträgen an hinterzogenen Steuern.

     

    Auch Hamburg verstärkt seit 2024 im Rahmen einer Branchenprüfung den Druck auf die Social-Media-Szene. Eine eigens eingerichtete Expertengruppe zur Besteuerung digitaler Akteure existiert bereits seit 2022. Zur Unterstützung der Betriebsprüfung wurde ein Nachschlagewerk entwickelt, das auch anderen Bundesländern zur Verfügung gestellt wurde.

     

    Weiterführende Hinweise

    • Verdacht auf Steuerbetrug in großem Stil: LBF NRW wertet Influencer-Datenpaket aus (FinVerw NRW, Nachricht vom 15.7.25)
    • Auch Hamburger Finanzämter nehmen Influencerinnen und Influencer ins Visier (FinVerw Hamburg, Nachricht vom 17.7.25)
    Quelle: ID 50489774