· Fachbeitrag · Musterfall
Betriebsaufspaltung und Gesamtplanrechtsprechung
von Prof. Dr. Alexander Kratzsch, Bünde
| Die steuerliche Gestaltung bei der Veräußerung von GmbH-Anteilen im Rahmen einer Betriebsaufspaltung stellt Berater und Mandanten vor besondere Herausforderungen. Wird bei Verkauf der GmbH-Anteile die personelle Verflechtung aufgehoben, droht die Aufdeckung stiller Reserven im Besitzunternehmen, falls die wesentlichen Betriebsgrundlagen ‒ wie Immobilien ‒ dort verbleiben. Zur Vermeidung dieser steuerlichen Risiken wird in diesem Musterfall eine Umstrukturierung mittels Beitrittsmodell in eine GmbH & Co. KG in Betracht gezogen, um die steuerneutralen Buchwerte zu sichern und größere steuerliche Belastungen zu vermeiden. |
1. Sachverhalt und Problemstellung
Ein Steuerberater wird darüber informiert, dass der Mandant zusammen mit seinem Bruder, kurzfristig die Veräußerung von GmbH-Anteilen beabsichtigt. Problematisch ist in diesem Fall, dass es sich um eine Betriebsaufspaltung handelt und die Immobilie zunächst nicht veräußert wird, sodass bei Veräußerung der GmbH-Anteile die Verflechtung wegfällt. Der Berater möchte aus diesem Grund die Besitz-GbR noch umgehend in eine GmbH & Co. KG „umwandeln“.

Die Brüder A und B sind Gesellschafter der AB Vermietungs-GbR. Die AB Vermietungs-GbR ist Eigentümer einer Immobilie, die sie der AB 1-GmbH vermietet. Zudem sind A und B zu je 50 % an der AB 1-GmbH und an der AB 2-GmbH beteiligt. Nun sollen die Anteile an der AB 1-GmbH und an der AB 2-GmbH veräußert werden. Dem Käufer soll dabei eine Option eingeräumt werden, nach fünf Jahren auch die Immobilie zu erwerben. Wenn dies erfolgt, soll auf Ebene der GmbH & Co. KG eine Betriebsaufgabe erklärt werden, um von dem begünstigten Steuertarif zu profitieren. Die Brüder wären dann schon älter als 55 Jahre.
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