Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo

· Wirtschaftliche Folgen der Corona-Pandemie

Corona lässt die Geier kreisen ‒ neue Online-Insolvenzbörse geht an den Start

Bild: © m.mphoto - stock.adobe.com

| Die Corona-Pandemie schadet der Wirtschaft in massiver Weise ‒ global und auch in Deutschland. In vielen Fällen wird es nicht bei Umsatzeinbußen, Kurzarbeit oder Entlassungen bleiben, sondern die Insolvenz droht oder tritt ein. Das Steakhaus-Netz von Maredo oder die Restaurant-Kette Vapiano sind zwei bekannte Insolvenz-Beispiele. Wie viele Pleiten es tatsächlich geben wird, mag kaum ein Experte schätzen. Die Deutsche Unternehmerbörse (DUB) rechnet mit bis zu 1,4 Mio. Fällen. Und bringt speziell vor diesem Hintergrund eine neue Online-Insolvenzbörse an den Start. |

Neue Online-Insolvenzbörse startet Mitte Mai

Die Corona-Pandemie werde die Zahl der Insolvenzen dramatisch erhöhen, meint Nicolas Rädecke, Geschäftsführer der Deutsche Unternehmerbörse DUB.de GmbH (kurz: DUB.de), an der die Handelsblatt-Gruppe zu rund 30 Prozent beteiligt ist. DUB.de ist auf Unternehmensnachfolgen im Mittelstand spezialisiert und will am 18.05.2020 eine neue Plattform für Insolvenzen online schalten. Rädecke rechnet in den nächsten Monaten mit bis zu 1,4 Mio. Pleiten. Die Zahl ergebe sich aus einer Auswertung von Studien und Angaben zu den branchenspezifischen Insolvenzerwartungen.

 

 

Betroffen seien laut DUB.de auch Unternehmen, die mit einem eigentlich gesunden Geschäftsmodell operieren und nur durch die verordneten Schließungen in eine Schieflagen geraten. Auf der Insolvenzbörse sollen Investoren und Käufer gefunden werden, sodass Unternehmer Betriebe und Arbeitsplätze retten könnten. DUB.de richtet sich mit verschiedenen Marktplätzen und Fachbeiträgen an Unternehmer, Gründer und Investoren.

 

 

 

Verschiedene Wirtschaftsforschungsinstitute haben bereits Abschätzungen zu den ökonomischen Folgen der Coronakrise abgegeben, aber meist keine konkrete Zahl erwarteter Insolvenzen genannt. Der von der Bundesregierung installierte Sachverständigenrat hat Ende März drei Szenarien skizziert, nach denen das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland in 2020 zwischen 2,8 und 5,4 Prozent nachlassen könnte.

 

Hingegen zeichnet das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zwei Szenarien, nach denen das BIP im Jahr 2020 um 5 bis 10 Prozent sinken würde. Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht von einem kräftigeren BIP-Minus in 2020 als der Sachverständigenrat aus. Laut IfW könne das BIP 2020 im Vergleich zum Vorjahr zwischen 4,5 und 9 Prozent fallen.

 

(BK)

Quelle: ID 46533592