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· Fachbeitrag · Füllungstherapie

Qualität und Haltbarkeit ‒ was bedeutet das bei Zahnfüllungen?

von Sebastian Knop, Zahnarzt mit Hypnosezertifikat (DGH), Dortmund

| „Ich habe vor 5 Jahren eine provisorische Füllung bekommen. Der Zahnarzt sagte mir, sie halte etwa ein halbes Jahr. Jetzt ist sie immer noch drin!“ So drückt mancher Patient seine Begeisterung darüber aus, wie lange sein Provisorium gehalten hat. Spricht dies für die Qualität der Arbeit oder für die gute Zahnpflege des Patienten? Oder bedeutet Haltbarkeit mehr als nur „nicht rausfallen“? Und was hat Haltbarkeit und Qualität mit den verwendeten Füllmaterialien zu tun? Mit diesen Fragen setzt sich der folgende Beitrag auseinander. |

Haltbar muss auch kariesfrei heißen

Sollte sich der in der Einleitung zitierte Patient dennoch überzeugen lassen, sich die provisorische Füllung entfernen zu lassen, könnte er sein blaues Wunder erleben, womöglich gar sein rotes. Denn die provisorische Füllung, die möglicherweise mit Zement hergestellt wurde, fällt zwar nicht leicht aus der Kavität heraus; da sie aber nicht bakteriendicht mit dem Zahn abschließt, können Bakterien zwischen Zahn und Füllungsmaterial eindringen und eine neue Karies verursachen. Nach dem Entfernen der provisorischen Füllung kann eine weiche, zerstörte Zahnsubstanz zutage treten, die sich im ungünstigen Fall bis zur Pulpa (rot) ausdehnt, was meist eine Wurzelbehandlung nach sich zieht.

 

Eine haltbare Füllung muss daher nicht nur eine Füllung sein, die nicht herausfällt, wie es der Patientenvorstellung von Haltbarkeit entspricht, sondern sie muss auch dicht sein. Wenn die Füllung nach Jahren ‒ aus welchen Gründen auch immer ‒ entfernt wird und unter der Füllung die Zahnsubstanz hart ist, dann kann man im Nachhinein von einer haltbaren Füllung sprechen.