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· Praxisinterne Kommunikation

Der neue Chef bietet das Du an ‒ was tun, wenn ich mich nicht ganz wohl dabei fühle?

Bild: ©Bojan - stock.adobe.com

von Angelika Schreiber, Hockenheim

| Folgende Situation: In unserem gut eingespielten Praxisteam arbeiten wir mit zwölf Mitarbeiterinnen. Bei flachen hierarchischen Strukturen und einem Altersgefälle zwischen 25 und 55 Jahren sind wir alle ‒ mit Ausnahme des Chefs ‒ per Du. Die Zusammenarbeit klappt nahezu reibungslos. Der Chef steht kurz vor dem Ruhestand. Vor zwei Monaten wurde ein junger Zahnarzt eingestellt, der zum Jahresende die Praxis übernehmen will. Er hat bereits mehreren Kolleginnen das Du angeboten. Wie geht man damit um ‒ vor allem, wenn man sich dabei nicht so recht wohlfühlt? |

Das Sie als professionelle Distanz

Der bisherige Chef hat bei aller Lockerheit mit dem Sie die professionelle Distanz zu seinen Mitarbeiterinnen gewahrt. Das Angebot zum Du durch den neuen, jungen Chef kommt daher selbst für die jüngeren Mitarbeiterinnen etwas überraschend. Da ich selbst die älteste Mitarbeiterin im Team bin, möchte ich zum 25 Jahre jüngeren neuen Chef gerne zunächst lieber beim Sie bleiben.

Das spontane Du verbreitet sich

Der Trend zum Du ist klar erkennbar. Seinen Ursprung hat das Du im englischsprachigen Raum und dürfte eine Folge der Globalisierung sein. Gefördert durch den Umgang mit sozialen Medien hat sich vor allem bei jüngeren Menschen das spontane Du verbreitet ‒ und das nicht nur unter Gleichaltrigen, sondern auch gegenüber älteren und fremden Menschen. Die englische Sprache kennt allerdings kein förmliches Sie. Hier lässt sich die größere Distanz eher an einer respektvollen Anrede erkennen.