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06.12.2010 | Verstöße vermeiden

Berufsordnung: So bieten Sie Ihrem Chef wertvolle Unterstützung im Praxisalltag

Die Berufsordnung regelt das Verhalten von Zahnärzten gegenüber Patienten, Kollegen, Mitarbeitern und anderen Partnern im Gesundheitswesen. Die Zahnärztekammern sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle Zahnärzte ihre Berufspflichten einhalten. Auch die Praxismitarbeiterin kann dazu beitragen, typische Verstöße gegen die Vorschriften aus den Bereichen Kollegialität, Schweigepflicht, Notdienst, Vertretung und Behandlung von Schmerzfällen etc. zu vermeiden. „Praxisteam professionell“ zeigt Beispiele mit Lösungen auf.  

Schmerzfall während der Praxiszeiten

§ 9 Absatz 5a Musterberufsordnung der Bundeszahnärztekammer (MBO- Z) sagt: „Beim klinischen Betrieb einer Praxis ist zu gewährleisten, dass eine umfassende zahnärztliche und pflegerische Betreuung rund um die Uhr sichergestellt ist.“  

 

Beispiel

Anruf einer Patientin in der Praxis Dr. XY um 17:30 Uhr: „Ich habe extreme Zahnschmerzen.“ Die Mitarbeiterin am Telefon meint, es wäre doch so furchtbar viel zu tun, wimmelt die Patientin ab und bittet sie, am nächsten Tag im Laufe des Nachmittags in die Praxis zu kommen und Geduld mitzubringen.  

Lösung: Bieten Sie jedem Schmerzfall an, sofort in die Praxis zu kommen. Sie können nie wissen, was der Patient wirklich hat und wie stark seine Schmerzen sind. Sollte der Patient keine Zeit oder nicht die Möglichkeit haben, in die Praxis zu kommen, dokumentieren Sie dies im PC oder in der Patientenkartei. Er sollte dann die Gelegenheit erhalten, direkt am nächsten Tag in der Praxis behandelt zu werden.  

Notdienst

In § 14 Absatz 1 MBO-Z heißt es: „Wer an der zahnärztlichen Versorgung teilnimmt, ist grundsätzlich verpflichtet, am Notfalldienst teilzunehmen. Die (Landes-)Zahnärztekammer kann Näheres zur Einrichtung und Durchführung des Notfalldienstes regeln.“  

 

Beispiel

Dr. XY hat Notdienst und es haben sich viele Schmerzpatienten in seiner Praxis eingefunden. Eine sehr schwierige Osteotomie muss warten, bis alle anderen Schmerzfälle versorgt wurden. Die beiden anwesenden Mitarbeiterinnen assistieren im Behandlungszimmer und leider klingelt das Telefon an der Rezeption immer weiter.