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06.12.2010 | Patientenberatung

Häusliche und professionelle Prothesenpflege richtig vermitteln

Immer wieder kommt es durch die Patienten zu Defiziten bei der Prothesenpflege. Dabei sind gerade Beläge und Essensreste, die an der Prothese anhaften, der beste Nährboden für Bakterien. Die erhöhte Bakterienaktivität kann unangenehme gesundheitliche Folgen haben - von Entzündungen im Mundraum bis zur Magen-Darm-Erkrankung. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie in der Praxis ein Beratungs- und Betreuungskonzept etablieren, das sowohl die häusliche als auch die professionelle Prothesenpflege umfasst.  

Häusliche Pflege

Patienten haben sehr unterschiedliche und diffuse Vorstellungen von der Prothesenpflege. Um ihre Vorurteile und Informationsdefizite abzubauen, ist ein umfangreiches Beratungs- und Betreuungskonzept erforderlich, das missverständliche Formulierungen vermeidet und die Intimsphäre der Patienten wahrt.  

 

Die Beratung

Eine Beratung muss so durchgeführt werden, dass der Patient sie auch versteht. Praxisintern ist der Begriff „Prothese“ gebräuchlich und etabliert, für einen Patienten ist er jedoch missverständlich. Deshalb sollte das Praxisteam mit dem Patienten immer über seinen „herausnehmbaren Zahnersatz (ZE)“ sprechen. Das ist eindeutig, denn der Patient geht automatisch davon aus, dass der ZE herausgenommen werden kann. Außerdem sollte die Beratung dann erfolgen, wenn der Patient aufnahmefähig ist. Der Tag, an dem der ZE erstmals eingesetzt wird, ist ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Der Patient ist durch das neue Gefühl irritiert, muss sich erst daran gewöhnen und nimmt Informationen nur am Rande wahr.  

 

Es hat sich bewährt, die Beratung zusammen mit dem Kontrolltermin durchzuführen - üblicherweise einen Tag nach der Eingliederung des ZE. Für diesen Termin sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, denn der Patient muss umfänglich über die Handhabung des herausnehmbaren ZE sowie dessen Reinigung und Pflege informiert werden. Etwa 14 Tage später wird der Patient nochmals zur Kontrolle einbestellt, und die Praxis überzeugt sich, dass er die erhaltenen Informationen umsetzen kann.