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  • · Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes

    Jugendliche Typ-2-Diabetiker erleiden besonders rasch makrovaskuläre Komplikationen

    Zu den besonders bedrohlichen Aspekten der Diabetesepidemie zählt auch, dass ein Typ-2-Diabetes immer frühzeitiger auftritt. Ein Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen ist längst keine Seltenheit mehr und birgt ein besonders hohes Risiko für frühzeitig auftretende makrovaskuläre Komplikationen. Das verdeutlichen aktuelle Daten der TODAY-Studie (Treatment Options for Type 2 Diabetes in Adolescents and Youth) bei 700 Typ-2-Diabetikern im Alter von 10 bis 17 Jahren mit einer Erkrankungsdauer von unter zwei Jahren. In der Juni-Ausgabe von Diabetes Care finden sich gleich sechs Publikationen zu dieser Studie.

     

    Im Verlauf von vier Jahren nahm der Anteil von Patienten mit Hypertonie von 12 % zu Beginn auf 34 % bei Studienende zu. Die Häufigkeit einer Mikroalbuminurie stieg von 6 % auf 17 %. Hauptrisikofaktoren für eine Hypertonie ­waren männliches Geschlecht und hoher Body-Mass-Index sowie für Mikroalbumin­urie eine schlechte Blutzuckerkontrolle. Auch Retinopathien entwickelten sich sehr viel schneller als bei erwachsenen Typ-2-Diabetikern und die Betazellfunktion verschlechterte sich deutlich rascher. Hier wurde im Schnitt ein Abfall um 20 % - 35 % pro Jahr im Vergleich zu 7 % - 11 % bei Erwachsenen festgestellt. Die Diabetestherapie ‒ mit Metformin allein oder in Kombination mit Insulin bzw. in Kombination mit Rosiglitazon (in Deutschland nicht mehr verfügbar), jeweils in Verbindung mit Lebensstilinterventionen ‒ reiche zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs nicht aus, betonen die Autoren. Auch häufige­ Begleiterkrankungen wie Dyslipidämien und chronische Entzündungen­ ­nahmen mit der Zeit zu und konnten durch die Anti-Diabetes-Therapie nicht kontrolliert werden.

     

    PRAXISHINWEIS |  Im Begleiteditorial warnt William Cefalu aus Baton Rouge vehement vor der neuen Bedrohung durch Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen und fordert Gegenmaßnahmen auf vielen Ebenen: der Politik, beim Screening, bei Verhaltensinterventionen sowie der medikamentösen Therapie.