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  • · Article · Prävention

    Alkohol ‒ doch ein Risikofaktor fürs Herz?

    Laut Beobachtungsstudien korreliert ein geringer bis moderater Alkoholkonsum mit einem verringerten kardiovaskulären Risiko. Diese Beobachtung, als French Paradoxon berühmt geworden, könnte jedoch fehlerhaft sein. In einer aktuellen Meta-Analyse von 56 epidemiologischen Studien mit fast 262.000 Teilnehmern bestätigte sich der Zusammenhang nicht. Im Gegenteil: Abstinenzler bzw. Personen mit sehr geringem Alkoholkonsum hatten ein besseres kardiovaskuläres Risikoprofil und ein geringeres KHK- und Schlaganfallrisiko als Personen mit höherem Alkoholkonsum. Das Besondere an der Meta-Analyse: Es erfolgte eine Mendelsche Randomisierung der Studienteilnehmer nach Gen-Varianten der Alkoholdehydrogenase (ADH) 1B, die zur Verstoffwechslung von Alkohol gebraucht wird. Personen mit beeinträchtigter Funktion dieses Gens, die Alkohol deutlich schlechter vertragen, waren häufiger abstinent und tranken im Schnitt ein Fünftel weniger Alkohol als die Vergleichsgruppe. Bei ihnen war das KHK-Risiko um 10 % und das Schlaganfallrisiko um 17 % verringert. In einer weiteren Meta-Analyse bestätigte sich, dass auch bereits bei moderatem Alkoholkonsum das Risiko für Vorhofflimmern erhöht ist.

     

    PRAXISHINWEIS | Den neuen Daten zufolge profitieren auch Personen mit geringem bis mäßigem Alkoholkonsum von einer Reduktion der Alkoholzufuhr.

     

    Quellen