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  • · Fachbeitrag · Isolierte systolische Hypertonie

    Die Messung der Gefäßsteifigkeit wird empfohlen, aber bringt sie auch etwas?

    | Die Blutgefäße werden mit zunehmendem Alter steifer und der Pulsdruck nimmt zu. Die häufige Folge: eine isolierte systolische Hypertonie (ISH). Ob die routinemäßige Messung der Gefäßsteifigkeit und entsprechende gezielte Interventionen bei älteren Patienten etwas bringen, ist noch immer unklar. |

     

    Mit zunehmendem Pulsdruck (Blutdruckamplitude) steigt das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse, berichtete Professor Dr. Martin Hausberg vom Städtischen Klinikum Karlsruhe beim Deutschen Internistenkongress in Mannheim. Werte > 60 mmHg seien bei älteren Patienten schlecht. Allerdings hänge die Korrelation mit der kardiovaskulären Ereignisrate erheblich von der Höhe des systolischen Blutdrucks ab. Zudem schwanke der Pulsdruck relativ stark.

     

    Die europäischen Leitlinien zum Hypertonie-Management empfehlen die Beurteilung der Gefäßsteifigkeit bei hypertensiven Patienten. Goldstandard ist die Messung der aortofemoralen Pulswellengeschwindigkeit (PWV, cut-off > 10m/sec), dem laut Hausberg besten Parameter zur Beurteilung der Gefäßsteifigkeit. „Wenn die Windkesselfunktion der Gefäße nicht mehr funktioniert, entsteht eine ISH.“ In naher Zukunft wird nach Einschätzung des Internisten auch eine routinemäßige PWV-Messung am Oberarm möglich sein. Die Geräte dafür gibt es bereits und sie würden in den nächsten Jahren günstiger werden. Die European Society of Cardiology und die European Society of Hypertension empfehlen auch die Messung des zentralen Blutdrucks in der Aorta, dem Hauptzielparameter für die Therapie. Allerdings müsse man diese Messung üben, so Hausberg, die Validierung der Messwerte sei das A und O.