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  • · Fachbeitrag · Hypertonie

    Spironolacton ‒ Gewinner bei therapieresistenter Hypertonie

    Spironolacton, ein Aldosteron-Blocker mit diuretischer Wirkung, ist bei Patienten mit resistenter Hypertonie laut einer britischen Studie eine der besten Therapieoptionen. Alle Studienteilnehmer hatten zu Beginn trotz Therapie mit RAS-Hemmer, Kalzium-Antagonist und Thiaziddiuretikum erhöhte Blutdruckwerte und wurden jeweils zwölf Wochen mit den Studienmedikationen behandelt. 300 Teilnehmer erhielten Spironolacton (25 - 50 mg/Tag). Bei fast 60 % von ihnen wurde der Zielblutdruck erreicht ‒ im Vergleich zu 24 % in der Placebo-Gruppe und jeweils etwas über 40 % unter dem alpha-Blocker Doxazosin (4 - 8  mg/Tag) und dem Betablocker Bisoprolol (5 - 10 mg täglich). Die Chance, dass die Patienten am besten auf Spironolacton ansprachen, war dreimal so hoch wie bei Doxazosin und Bisoprolol, so Studienleiter Professor Dr. Bryan Williams aus London beim Europäischen Kardiologenkongress in London. Die Blutdruckreduktion unter Spironoacton (im Mittel fast 9 mmHg systolisch geringere Werte als unter Placebo im Vergleich zu nur etwa 4 mmHg in den Vergleichsgruppen) war dosisabhängig und korrelierte invers mit den Plasmarenin-Ausgangswerten. Dies deutet darauf hin, dass eine Natriumretention zu den wichtigsten Ursachen einer resistenten Hypertonie zählt, so Williams.

     

    PRAXISHINWEIS | Diese Studie sollte die klinische Praxis bei therapieresistenter Hypertonie beeinflussen, so Williams. Spironolacton werde auch deutlich besser vertragen als häufig angenommen. Allerdings müssten Kaliumwerte und Nierenfunktion kontrolliert werden. Ein weiteres Problem: Langfristig sei bei rund 6 % der Männer mit einer Gynäkomastie zu rechnen.

    Quelle