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  • 25.10.2010 | Prostatakarzinom

    Androgen-Entzugs-Therapie könnte Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen erhöhen

    Eine Androgen-Entzugs-Therapie (ADT) bei Patienten mit Prostatakarzinom hat nachweislich ungünstige metabolische Effekte auf Körpergewicht und Fettmasse, auf Lipidprofil und Insulinempfindlichkeit. Deshalb wäre es plausibel, wenn eine ADT mit einem erhöhten KHK-Risiko einhergeht. Eine Risikoerhöhung wurde bereits in einigen Studien bestätigt, in anderen gab es jedoch keinen Zusammenhang. Eine Expertengruppe der American Heart Association, der American Cancer Society und der American Urological Association hat in einem Übersichtspapier die vorliegenden Daten zusammengetragen und empfiehlt ein regelmäßiges Monitoring des KHK-Risikoprofils nach Beginn einer ADT. 

     

    Bei einer ADT nimmt die Fettmasse in einem Jahr um rund zehn Prozent zu, während sich die Muskelmasse um drei bis vier Prozent verringert. Gesamt- und LDL-Cholesterin erhöhten sich in einer Studie in einem Jahr um neun bzw. sieben Prozent, die Triglyzeride um 27 Prozent; allerdings nahm auch das als kardioprotektiv geltende HDL-Cholesterin um elf Prozent zu. Die meisten Veränderungen fanden innerhalb von drei Monaten nach Therapiebeginn statt.  

     

    In zwei großen Beobachtungsstudien mit insgesamt fast 100.000 Patienten war eine ADT mit einem GnRH -Agonisten mit einem um rund 20 Prozent erhöhten Risiko für KHK-Komplikationen verbunden; in einer weiteren Studie mit fast 5.000 Männern hatten Patienten nach radikaler Prostatektomie und ADT ein sogar fast 2,6-fach erhöhtes KHK-Risiko im Vergleich zu Patienten ohne Hormontherapie. Demgegenüber stehen vier Post-hoc-Analysen randomisierter Studien, in denen eine ADT das KHK-Risiko nicht beeinflusste.