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  • 18.12.2009 | Meta-Analyse

    Vitamin-D-Supplementation in der richtigen Dosis schützt Ältere vor Stürzen

    Etwa jeder dritte Ältere über 65 Jahre stürzt mindestens einmal im Jahr, viele erleiden dabei Frakturen oder verletzen sich schwer. Der Sturzprophylaxe kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Eine gleichermaßen einfache und effiziente Option zur Verringerung des Sturzrisikos stellt die Supplementation von Vitamin D dar, wie in einer Meta-Analyse von acht kontrollierten Studien bestätigt worden ist.  

     

    Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt knapp 2.500 Personen ab 65 Jahren - 80 Prozent von ihnen Frauen - , bei denen zur Sturzprävention eine Supplementation mit Vitamin D2 oder D3 über mindestens drei Monate erfolgt war. Dabei zeigte sich, dass die Vitamingabe nur einen protektiven Effekt hatte, wenn sie in einer ausreichend hohen Dosis von mindestens 700 Einheiten Vitamin D täglich erfolgte. Bei Studienteilnehmern, die täglich 700 bis 1.000 Einheiten Vitamin D einnahmen, war das Sturzrisiko insgesamt um 19 Prozent geringer als in der Kontrollgruppe, unter Vitamin D3 sogar um bis zu 26 Prozent. Wurden Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin (OH)-D3 von 60 nmol/l und mehr erreicht, betrug die Risikoreduktion 23 Prozent. Diese Schutzwirkung war unabhängig von einer Kalziumsupplementation. Keinen Effekt hatte hingegen eine Prophylaxe mit 200 bis 600 Einheiten Vitamin D täglich (wurde nur in zwei Studien untersucht) bzw. 25-(OH) D3-Serumkonzentrationen unter 60 nmol/l. 

     

    Die ausreichend hohe Vitamin-D-Supplementation war sehr rasch und anhaltend wirksam, betonen die Autoren. Während der ersten zwei bis fünf Monate der Behandlung war das Sturzrisiko sogar um 38 Prozent verringert; in den Monaten zwölf bis 36 der Supplementation betrug die Risikominderung 17 Prozent. Biologisch aktive Formen von Vitamin D, die in zwei Studien untersucht wurden, waren dem natürlichen Vitamin D in der vorbeugenden Wirkung kaum überlegen. Das Sturzrisiko wurde dadurch um 22 Prozent verringert. Die Autoren empfehlen deshalb, das natürliche Vitamin vorzuziehen, da es kostengünstiger und auch risikoärmer sei. Unter Substitution von biologisch aktivem Vitamin D war das Risiko für Hyperkalzämien in einer Studie im Vergleich zur Placebogruppe deutlich erhöht (zwölf vs. sechs Prozent).  

     

    Quelle

    • Bischoff-Ferrari HA et al.: Fall prevention with supplemental and active forms of vitamin D: a meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ 2009; 339: b3692