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  • 27.11.2007 | Meta-Analyse

    Bei dualer Angiotensin II-Blockade steigt Nebenwirkungsrate deutlich

    Ob Patienten mit symptomatischer linksventrikulärer Dysfunktion (LVD) von einer dualen Angiotensin (AT) II-Blockade mit einem ACE-Hemmer plus einem AT1-Rezeptor-Antagonisten profitieren, ist zur Zeit unklar. Eine aktuelle Meta-Analyse, in der die Nebenwirkungsrate unter einer Kombinationstherapie untersucht wurde, unterstützt die derzeit vorherrschende Meinung, dass die kombinierte Behandlungsstrategie keine Routinetherapie und nur für ausgewählte Patienten eine Option sein sollte. Die Abbruchraten der Behandlung wie auch die Rate unerwünschter Wirkungen – sogar in Bezug auf die Nierenfunktion! – wurden durch Kombination von ACE-Hemmer und AT1-Blocker deutlich erhöht. 

     

    US-Wissenschaftler haben Daten von vier Studien mit insgesamt 17.337 Patienten mit LVD und einem Beobachtungszeitraum von im Mittel 25 Monaten ausgewertet, in der die Kombinationstherapie mit einer Standardtherapie inklusive ACE-Hemmer verglichen wurde. An drei Studien hatten Patienten mit Herzinsuffizienz teilgenommen (RESOLD, ValHeFT, CHARM-Added), an einer Studie Patienten mit akutem Herzinfarkt und LVD (VALIANT).  

     

    Das Risiko für einen Therapieabbruch wegen unerwünschter Wirkungen war bei dualer AT II-Hemmung insgesamt um 28 Prozent erhöht (1,4-fach bei Herzinsuffizienz- und 1,2-fach bei Infarkt-Patienten). Das Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion (Anstieg des Serumkreatinins > 0,5 mg/dl) wurde durch die Kombitherapie bei Herzinsuffizienz-Patienten um das 2,2-fache (3,3 vs. 1,5 Prozent) und bei Infarkt-Patienten um das 1,6-fache (4,8 vs. 3,0 Prozent) erhöht. Das Risiko für eine Hyperkaliämie (Serumkalium > 5,5 mmol/l) stieg bei Herzinsuffizienz-Patienten um fast das Fünffache (3,5 vs. 0,7 Prozent). Die Häufigkeit symptomatischer Hypotensionen wurde durch die Kombinationstherapie um fast die Hälfte erhöht (11,1 vs. 7,5 Prozent).