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  • 01.12.2010 | Lebensstil

    Erst abnehmen, dann trainieren ist zur Bluthochdruck-Prävention am besten

    Das Lebenszeitrisiko für Bluthochdruck beträgt etwa 90 Prozent. Lebensstiländerungen können vor Bluthochdruck und seinen kardiovaskulären Folgeerkrankungen schützen. Dabei gilt die Devise, zunächst Übergewicht reduzieren, dann Fitness-Training zur Steigerung der kardiovaskulären Leistungsfähigkeit. Diese Reihenfolge ist zur Vorbeugung besonders effizient, so das Fazit von US-Forschern nach Auswertung der Daten von über 35.000 Patienten, die zwischen 1990 und 2009 zu einer Vorsorgeuntersuchung kamen. 

     

    Die Studienteilnehmer waren im Mittel 46 Jahre alt, 95 Prozent Kaukasier, zwei Drittel Männer. 15 Prozent gaben einen Hypertonus in der Vorgeschichte an, bei 24 Prozent wurde ein systolischer Blutdruck von mindestens 140 mmHg gemessen. Die Studienteilnehmer wurden nach ihrem Body Mass Index (BMI) in vier Gruppen eingeteilt: bei Frauen waren dies die Bereiche BMI < 21, 21-23, 23-27 und > 27 kg/m², bei den Männern < 25, 25-27, 27-30 und > 30 kg/m². Je nachdem, wie lange die Teilnehmer in der Ergometrie maximal belastet werden konnten, wurden sie außerdem in fünf Fitness-Gruppen eingeteilt. 

    Körpergewicht erwies sich als relevanter als Fitness

    Der Blutdruck der Studienteilnehmer korrelierte sowohl mit dem BMI als auch mit der kardiorespiratorischen Fitness. Normalgewichtige (BMI < 25 kg/m²) hatten im Mittel einen um zwölf mmHg signifikant niedrigeren systolischen Blutdruck als Übergewichtige (115 mmHg vs. 127 mmHg). Beim Vergleich zwischen der fittesten und der am wenigsten fitten Gruppe ergab sich ein signifikanter systolischer Blutdruckunterschied von sechs mmHg (118 mmHg vs. 124 mmHg). Wurden beide Parameter gleichzeitig untersucht, hatte das Körpergewicht der Studienteilnehmer einen größeren Einfluss auf den Blutdruck als die kardiovaskuläre Fitness. So kam es in jeder Fitness-Kategorie mit steigendem BMI zu einem signifikanten Anstieg des systolischen Blutdrucks. Dagegen wirkte sich die Fitness nur in der niedrigsten und höchsten BMI-Kategorie auf den systolischen Blutdruck aus. Wurden Alter und Geschlecht oder weitere Einflussfaktoren wie Blutzucker, Cholesterinspiegel und Rauchen berücksichtigt, zählte letztlich nur noch der BMI. Durch Fitness wurde sein Einfluss auf den Blutdruck nicht weiter verändert. 

     

    Quelle

    • Chen J et al.: Fitness, Fatness and Systolic Blood Pressure: Data from the Cooper Center Longitudinal Study. Am Heart J 2010; 160(1): 166-170
    Quelle: Ausgabe 12 / 2010 | Seite 17 | ID 140489