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  • 25.03.2010 | Hypertonie

    Europäische Hypertonie-Leitlinie ist an aktuelle Studiendaten angepasst worden

    Die beiden europäischen Fachgesellschaften European Society of Hypertension (ESH) und European Society of Cardiology (ESC) haben ihre gemeinsame Leitlinie zum Hypertonie-Management aktualisiert. Eine der Hauptneuerungen: Im Gegensatz zur früheren Leitlinie von 2007 wird nicht mehr empfohlen, bei Hypertonikern mit hohem Risko (etwa mit zusätzlichem Diabetes oder kardiovaskulärem Ereignis in der Anamnese) bereits im hochnormalen Bereich (systolisch 130?-?139?mmHg, diastolisch 85?-?89?mmHg) mit der Blutdrucksenkung zu beginnen. Es gebe keine Studien-Evidenz, die beweise, dass diese Patienten von einer solch frühen antihypertensiven Therapie profitieren, heißt es.  

    Allgemein ein Therapiestart bei 140/90 mmHg

    Grenzwert für den Start der blutdrucksenkenden Behandlung ist nun allgemein ein Wert von 140/90?mmHg. Einzige Ausnahme: Wenn bereits Endorganschäden erkennbar sind, etwa durch Ultraschalluntersuchungen von Herz und Gefäßen oder in Form einer Mikroalbuminurie, sollte die Therapie bereits bei hochnormalen Blutdruckwerten einsetzen. 

     

    Bei Patienten mit einer Hypertonie Grad 1 (systolisch 140?-159?mmHg, diastolisch 90?-?99?mmHg) und niedrigem oder moderatem kardiovaskulärem Risiko kann zunächst versucht werden, mit Lebensstil-änderungen den Blutdruck zu senken. Bei höheren Ausgangswerten oder bei Grad-1-Patienten mit hohem Risiko sollte möglichst rasch die medikamentöse Therapie beginnen.  

    Ein Ziel von 130 - 139 / 80 - 85 mmHg scheint vernünftig

    Neu ist in der aktualisierten Leitlinie auch, dass für alle Patienten mit Hypertonie ein Blutdruckziel unter 140/90 mmHg empfohlen wird - auch für diejenigen mit hohem Risiko. Auch hier gebe es keine Studienevidenz, dass etwa Diabetiker oder Hochrisiko-Patienten, für die in der letzten Leitlinien-Version noch niedrigere Ziele (systolisch < 130 mmHg) empfohlen worden waren, von einer besonders aggressiven Therapie profitieren.