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  • 27.11.2007 | Helicobacter pylori

    Neue US-Leitlinien zu Diagnostik und Therapie bei H. pylori-Infektion

    Infektionen mit Helicobacter pylori (H.p.) zählen weltweit zu den häufigsten Infektionen und sind bekanntlich mit vielen Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltraktes assoziiert, zum Beispiel chronischer Gastritis, peptischen Ulzera und Magenkrebs. In den USA sind schätzungsweise 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung mit dem Magenkeim infiziert, in Ländern mit niedrigerem sozioökonomischen Status ist der Keim noch weiter verbreitet. Das American College of Gastroenterology (ACG) hat kürzlich neue Leitlinien zur Diagnostik und Therapie bei H.p.-Infektionen herausgegeben, die die alten Leitlinien aus dem Jahr 1998 ersetzen. 

    Infektion erfolgt meistens in der Kindheit

    Die Ansteckung mit H.p. erfolgt meist in der Kindheit. Zur Diagnose stehen sowohl endoskopische als auch nicht-invasive Verfahren zur Verfügung. Unter letzteren ist der H2-Atemtest am zuverlässigsten, sowohl für die Erstdiagnose als auch für die Überprüfung des Eradikationserfolgs nach vier Wochen. Alternativ kann H.p.-Antigen im Stuhl bestimmt werden. Serologische Antikörperbestimmungen sind weniger nützlich, da sie nur die immunologische Auseinandersetzung mit dem Keim, nicht aber eine aktive Infektion anzeigen. 

     

    Auf H.p. getestet werden sollten Patienten mit aktiven peptischen Ulzera, Patienten mit nachgewiesenen Ulzera und mit MALT-Lymphomen. Grundsätzlich sollte ein Test allerdings nur erfolgen, wenn bei Nachweis einer Infektion auch eine Behandlung vorgesehen ist. 

    „Test and Treat“ bei jungen Patienten mit Dyspepsie

    Bei jüngeren Patienten unter 55 Jahren mit dyspeptischen Symptomen, die keine Alarmzeichen wie Anämie oder Blutverlust haben, ist es gerechtfertigt, nicht-invasiv zu testen und dann zu behandeln. Der H2-Atemtest ist kostengünstig und zuverlässig, sofern die Patienten in den vorangegangenen zwei Wochen nicht mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) oder innerhalb der zurückliegenden vier Wochen mit Wismut oder mit einem Antibiotikum behandelt wurden. Bei vorbehandelten Patienten sollten endoskopisch Biopsien aus Corpus und Antrum genommen werden. Dabei sind Kulturen weniger sensitiv als der Urease-Schnelltest oder die histologische Untersuchung.