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  • 15.01.2008 | Fibromyalgie

    EULAR hat erstmals Empfehlungen zur Fibromyalgie-Therapie veröffentlicht

    Patienten mit Fibromyalgie zählen zu den am schwierigsten zu versorgenden Schmerzpatienten in der Praxis. Eine wichtige Voraussetzung, den Patienten helfen zu können, ist es, den Grad der Schmerzen und die körperliche Funktionsfähigkeit der Patienten sowie das psychosoziale Umfeld genau zu evaluieren, betont die EULAR (European League Against Rheumatism) in ihren erstmals aufgestellten Therapieempfehlungen. Danach sollte in Absprache mit den Patienten die Therapie maßgeschneidert werden, wobei neben der Schmerzintensität auch häufige Begleiterkrankungen wie Depressionen, Fatigue und Schlafstörungen berücksichtigt werden sollten. Zum multidisziplinären Therapiekonzept zählen sowohl medikamentöse als auch nicht medikamentöse Verfahren. 

    Empfehlungen basieren auf 99 Interventionsstudien

    Ein multidisziplinäres Team aus elf europäischen Ländern hat für die neuen Empfehlungen Daten aus 39 pharmakologischen und 59 nicht-pharmakologischen Interventionsstudien herangezogen. Berücksichtigt wurden nur klinische Untersuchungen mit Patienten mit gesicherter Fibromyalgie nach den Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology.  

     

    Die Autoren geben folgende vier Empfehlungen für die nicht-pharmakologische Therapie: 

    • Baden im beheizten Schwimmbecken, mit oder ohne Übungen, ist wirksam (Evidenzlevel IIa B).
    • Für einige Patienten ist regelmäßiges Training mit Ausdauer- und Kraftübungen hilfreich (IIb C).
    • Für manche Patienten ist kognitives Verhaltenstraining günstig (IV D).
    • Nach spezifischen Bedürfnissen der Patienten sollten Verfahren wie Entspannungsübungen, Rehabilitation, Physiotherapie oder psychologische Unterstützung eingesetzt werden (IIb C).

    Für die pharmakologische Therapie gibt es drei Empfehlungen: 

    • Tramadol wird zur Schmerzlinderung empfohlen (Evidenzlevel Ib A); alternativ können einfache Analgetika wie Paracetamol oder andere schwache Opioide zum Einsatz kommen. Kortikosteroide und starke Opioide werden nicht empfohlen (IV D).
    • Antidepressiva wie Amitryptilin, Fluoxetin, Duloxetin und Moclobemid werden empfohlen, da diese Substanzen Schmerzen lindern und die körperliche Funktion bessern können (Ib A).
    • Tropisetron, Pramipexol und Pregabalin werden wegen ihrer schmerzlindernden Eigenschaften ebenfalls für Fibromyalgie-Patienten empfohlen (Ib A).