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· Stepstone-Studie

Pandemie-Auswirkung: Immer mehr Arbeitnehmer stellen ihren Job auf den Prüfstand

Bild: © pathdoc - stock.adobe.com

| Immer mehr Arbeitnehmer setzen sich intensiv mit ihrer beruflichen Situation auseinander. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie der Jobplattform Stepstone. Etwa jeder vierte Beschäftigte habe sich vor dem Hintergrund der Krise dazu entschieden, bald den Job zu wechseln. Und rund 28 Prozent hätten ihre Bemühungen um einen neuen Job wegen Corona verstärkt. Doch was sind die Gründe dafür, dass Arbeitnehmer ihren Job jetzt auf den Prüfstand stellen? Stepstone hat dazu vier Hauptgründe ausfindig gemacht. |

 

1. Fehlende Krisenfestigkeit des Jobs

Manche Branchen leiden deutlich stärker und länger unter Corona als andere ‒ so z. B. Touristik, Freizeit oder Kultur. 10 Prozent der dort Beschäftigten wollen aufgrund der Krise beruflich umschulen. Über alle Branchen hinweg gaben 13 Prozent der Befragten an, ihr aktueller Job werde ihrem Sicherheitsbedürfnis nicht gerecht.

 

Der Wunsch nach einem krisenfesten Arbeitgeber zeige sich auch im Verhalten der Jobsuchenden. Eine aktuelle Auswertung der Bewerbungen zeige, dass das Interesse an Stellen im öffentlichen Dienst in den vergangenen zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen ist. Suchbegriffe wie „Verwaltung“ (+31 Prozent) und „Verwaltungsfachangestellte/r“ (+14 Prozent) hätten seit Corona an Beliebtheit gewonnen.

 

2. Fehlende Sinnhaftigkeit des Jobs

Große Veränderungen, wie Corona sie mit sich gebracht hat, machen viele Menschen nachdenklich. Wer seine Art zu leben in Frage stellt, hinterfragt früher oder später auch seinen Job. Laut der Studie glauben fast sechs von zehn Befragten, dass sie in fünf Jahren nicht mehr bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber beschäftigt sein werden. Einer der meistgenannten Gründe dafür: Sie erleben ihren Job nicht mehr als sinnhaft. Vielen Menschen sei es wichtig, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben und mit ihrer Arbeit einen erkennbaren positiven Effekt zu erzielen.

 

3. Fehlendes Verständnis und unzureichendes Krisenmanagement des Arbeitgebers

Während viele Arbeitgeber in der Krise über sich hinausgewachsen sind, haben andere ihre Beschäftigten enttäuscht. Wie verständnisvoll Führungskräfte und Management in dieser besonderen Zeit auf Gesundheits- oder Betreuungssorgen reagiert haben, war für viele Arbeitnehmer ein Aha-Erlebnis. Laut Stepstone sagen 21 Prozent derjenigen, die sich jetzt beruflich verändern wollen, dass sie wechseln wollen, weil sie vom Krisenmanagement ihres Arbeitgebers enttäuscht seien.

 

4. Viele Arbeitnehmer fühlen sich schlecht aufgestellt für die Zukunft

Corona hat unseren Arbeitsalltag mit einem Schlag verändert, digitale Tools waren plötzlich unerlässlich. Viele Arbeitnehmer haben festgestellt, dass sie schlecht aufgestellt sind und etwas ändern müssen, wenn sie auch in Zukunft im Job erfolgreich sein wollen. 30 Prozent der befragten Arbeitnehmer glauben, dass sie ihren gelernten Beruf nicht bis zur Rente ausüben werden. 21 Prozent der Befragten meinen, dass sie ihren Beruf nur dann bis zur Rente beibehalten können, wenn sie sich laufend weiterbilden.

 

FAZIT | Die Pandemie hat vielen Arbeitnehmern gezeigt, wie stark Job und Arbeitgeber ihr Leben prägen. Faktoren wie „Gibt mir die Arbeit in der Krise Sicherheit?“ oder „Zeigt mein Arbeitgeber Verständnis für meine familiäre Situation?“ sind noch mehr in den Fokus gerückt. Wer als Arbeitgeber gute Antworten auf diese Fragen bieten kann, wird als attraktiv wahrgenommen und ist zukunftssicher aufgestellt.

  

 

(Ke)

 

Quelle

  • PM Stepstone vom 26.01.2021
Quelle: ID 47383884