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  • · Fachbeitrag · Fehlernährung

    Fluorose: Extra starker Tee ließ Zähne brechen und Knochen verkalken

    | Schwarzer Tee aus 100 bis 150 Teebeuteln ‒ und das seit 17 Jahren täglich. Das war zu viel für die Knochen einer 47-jährigen US-Amerikanerin: Mit Schmerzen in Rücken, Armen, Beinen und Hüfte stellte sie sich einem Arzt vor. Der staunte nicht schlecht: Die Fluoridkonzentration in ihrem Blut betrug 0,43 Milligramm pro Liter. Bei Gesunden liegt dieser Wert unter 0,1. |

     

    Während Fluorid in einer Dosierung von etwa 1 mg pro Tag als ein wirksames Mittel zur Kariesprophylaxe angesehen wird, erzeugt es in höheren Dosen die Zahnfluorose, bei der sich Einlagerungen in der Zahnschmelzoberfläche bilden. Der Patientin waren aufgrund der Sprödigkeit alle Zähne gezogen worden. Werden mehr als 20 mg pro Tag aufgenommen, reagieren auch die Knochen mit Ausbildungen einer verhärteten und verdichteten Spongiosa und teilweise Verdickung der Kortikalis.

     

    Als die Patientin nach eingehender Beratung den Teekonsum reduzierte, verbesserten sich auch die Symptome. Da es Jahre dauern kann, bis skelettale Fluoride abgebaut sind, überlegen die Ärzte, ob der Knochenumbau mit der intermittierenden Anwendung von Teriparatid (Forsteo®) beschleunigt werden kann, um die Beseitigung der skelettalen Fluoride zu erleichtern.

     

    PRAXISHINWEIS |  Schwarzer Tee kann wesentlich höhere Fluor-Konzentrationen aufweisen als bisher angenommen, berichtet der US-Wissenschaftler Gary Whitford. Die meisten Veröffentlichungen gehen von 1 bis 5 mg Fluor pro Liter schwarzen Tees aus ‒ nach seiner Untersuchung können es aber bis zu 9 mg pro Liter sein. [2]

     

    Quellen

    • [1] Kakumanu N et al. Skeletal Fluorosis Due to Excessive Tea Drinking. N Engl J Med 2013; 368:1140
    • [2] Whitford G et al.: Black Tea Fluoride Concentrations: Influence of Preparatory ­Methods. IADR General Session, Barcelona, 14.-17. Juli 2010

     

    Abstracts

    Quelle: Ausgabe 05 / 2013 | Seite 1 | ID 39293260