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  • · Article · Alternativen

    Prävention von Karies: Innovative neue Ansätze mit häufig unzureichender Datenlage

    | Auch wenn die Effektivität der Fluoride in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde und der Gebrauch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen wird, ist die Wirkung bei bestimmten Risikogruppen eingeschränkt. Prof. Dr. Markus Altenburger vom Universitätsklinikum Freiburg zeigte auf dem Prophylaxe-Symposium in Köln mögliche Alternativen auf und bewertete sie kritisch. [1] |

     

    Als eine Fluoridalternative wird das Casein Phosphopeptid-Amorphes Calciumphosphat (CPP-ACP) untersucht, das den Bakterienstoffwechsel positiv beeinflussen und die Kariogenität herabsetzen soll. Zu CPP-ACP gibt es eine große Anzahl an Laborstudien. Die Datenlage ist allerdings teilweise widersprüchlich. Es scheint einen synergistischen Effekt mit Fluoriden zu geben, der aber normaler Fluoridtherapie nicht überlegen ist. Eine Ausnahme bildet die Behandlung von Xerostomie-Patienten (zum Beispiel nach Bestrahlung) als zusätzliche Calcium- und Phosphatquelle, um Strahlenkaries zu vermeiden.

     

    Bei Peptiden handelt es sich um einen weiteren vielversprechenden Ansatz, zu dem allerdings nur einzelne positive Fallpräsentationen zur Effektivität vorhanden sind. Sie scheinen bei Laborstudien zu funktionieren, wurden aber noch nicht den Bedingungen in der Mundhöhle ausgesetzt. Klinische Studien laufen, Ergebnisse stehen aber noch aus.

     

    Ähnlich sieht es auch bei Hydroxylapatit aus, der in Laborversuchen einen oberflächlichen Effekt zeigt und kleine Risse verschließt. Die Datenlage ist jedoch sehr gering, sodass noch weitere Untersuchungen oder Studien folgen müssen.

     

    Besser ist die Datenlage bei Arginin und Calciumcarbonat (CaCO3). Hier liegen Daten mit umfangreichem Patientenkollektiv vor sowie eine klinische Studie mit 6.000 Probanden, die über die Dauer von zwei Jahren durchgeführt wurde. Die Verbindung aus Arginin und CaCO3 modifiziert den Biofilm, neutralisiert gleichzeitig die Säure und schafft die Voraussetzung für die Remineralisierung der kariösen Läsion. Laut Studie weist die Kombination aus Arginin, CaCO3 und Fluorid eine höhere Effektivität und ein signifikant besseres kariesprotektives Potenzial als eine reguläre Fluorid-Zahnpasta auf. [2]

     

    Quellen

    • [1]Altenburger M. Fluoride plus X ‒ Neue Ansätze zur Prävention von Karies. 2. CP GABA Prophylaxe-Symposium. Köln, 13. Juni 2014.
    • [2] Kraivaphan et al. Two-Year Caries Clinical Study of the Efficacy of Novel Dentifrices Containing 1.5 % Arginine, an Insoluble Calcium Compound and 1,450 ppm Fluoride. Caries Res 2013;47: 582‒590.

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 08 / 2014 | Seite 3 | ID 42815586