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  • 01.06.2005 | Parodontologie

    Parodontogene und kariogene Erreger im Verhältnis zum Frühgeburt-Risiko

    Khader fand in einer Meta-Analyse [1] zwar Belege dafür, dass Parodontitis bei schwangeren Müttern das Risiko einer Frühgeburt und eines niedrigen Geburtsgewichts signifikant erhöht. Wenn es auch wichtig sei, eine gute Mundhygiene während der Schwangerschaft zu fördern, gebe es aus seiner Sicht aber auf der Basis der vorliegenden Fallstudien und prospektiven Studien keine Evidenz dafür, dass im Umkehrschluss eine Behandlung von Parodontalerkrankungen das Risiko von Frühgeburten verhindern könne.  

     

    Nicht nur parodontogene, auch kariogene Erreger können einen merklichen Effekt haben: Amerikanische Wissenschaftler der New York University untersuchten Speichelproben von 297 Frauen, die mit ihrem ersten Kind schwanger waren [2]. Mit jeder Verzehnfachung der Konzentration von Actinomyces naeslundii sank die Schwangerschaftsdauer im Schnitt um 1,2 Tage und das Geburtsgewicht um durchschnittlich 60 Gramm. Ganz anders im Falle des Milchsäurebakteriums Lactobacillus casei: Eine Verzehnfachung der Konzentration im Speichel ging hier mit einer 0,9 Tage längeren Schwangerschaft und einem 42 Gramm höheren Geburtsgewicht einher.  

     

    Die Mechanismen seien unklar, räumt Dasanayake ein. Möglicherweise könnten die Bakterien mit dem Blutstrom in die Gebärmutter gelangen, spekuliert der Zahnmediziner. Von den Bakterien selbst und vom Körper als Immunreaktion produzierte entzündungsfördernde Substanzen lösten dann vielleicht Kontraktionen der Gebärmutter und eine Erweiterung des Gebärmutterhalses aus. Dies könnte einerseits weiteren Mikroben das Eindringen erleichtern und andererseits das Platzen der Fruchtblase begünstigen.