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  • 27.01.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde/Umweltzahnmedizin

    Amalgamsanierung - mit welchem Erfolg?

    Das interdisziplinäre Forschungsprojekt GAT (German Amalgam Trial) war eine Kooperation verschiedener Institutionen, die „schulmedizinische“ und „komplementärmedizinische“ Einrichtungen umfasste [1].  

     

    Eine Beobachtungsstudie in zahnärztlichen Praxen hatte gezeigt, dass Patienten bis zwölf Monate nach erfolgter Amalgamentfernung in einem deutlich geringeren Maß über Beschwerden klagten als vorher (siehe folgende Tabelle). Das Praxisforschungsprojekt zur Beschreibung der Ergebnisqualität der Amalgamsanierung in Praxen gab einen Einblick darüber, welche Patienten mit welchen Beschwerden und welchem Erfolg behandelt wurden. Es zeigte den Weg zur Indikationsstellung und schaffte Transparenz hinsichtlich der eingesetzten therapeutischen Maßnahmen.  

     

    Häufigkeit von Patienten mit mindestens einer Beschwerde in der Ausprägung „ziemlich“ oder „stark“ pro Beschwerdedefinition vor und nach Amalgamsanierung

    Beschwerden  

    Davor  

    (in Prozent)  

    Danach  

    (in Prozent)  

    Starke Nervosität, Traurigkeit, deprimierte Stimmung, Stimmungsschwankungen, Unentschlossenheit, Unruhe, Gereiztheit, Ängstlichkeit  

    60,7 %  

    27,9 %  

    Allgemeine Mattigkeit, rasche Ermüdung, Muskelschwäche in den Beinen, herabgesetztes Reaktionsvermögen, Konzentra-tionsschwäche, Gedächtnisstörungen  

    70,5 %  

    27,9 %  

    Schlaflosigkeit, Kurzatmigkeit, Hustenanfälle, unregelmäßiger Herzschlag, Gelenkbeschwerden, übermäßiges Schwitzen, Übergewicht  

    52,5 %  

    31,1 %  

    Hautausschläge, Hautjucken, allergische Reaktionen  

    44,3 %  

    21,3 %  

    Kopfschmerzen, überempfindlich gegen Kälte und Wind, Schwindel, Verstopfung  

    60,7 %  

    36,1%  

    Sehstörungen, Hörstörungen, Ohrensausen  

    19,7 %  

    14,8 %  

    Augenentzündungen, Mundtrockenheit, Zungenbrennen, metallischer Geschmack im Mund  

    26,2 %  

    14,8 %  

    Infektanfälligkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfälle, vermehrter Drang zur Toilette  

    55,7 %  

    27,9 %  

    Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust  

    8,2 %  

    3,3 %  

    Zittern, beruflicher Stress, Knirschen mit den Zähnen  

    47,5 %  

    37,7 %  

    Zahnfleischbluten, Zahnlockerung, Haarausfall  

    32,8 %  

    13,1 %  

    Quelle: Weidenhammer et al.: Bei welchen Patienten wird wie und mit welchem Erfolg eine „Amalgamsanierung“ durchgeführt? GZM Praxis und Wissenschaft (2008) 2: VII-IX  

    Die Tatsache, dass die Effekte über ein Jahr anhielten, schwächt die Hypothese der reinen Placebowirkung. Allerdings kann hier nur auf die Patienten mit vorhandenen Langzeitdaten zurückgegriffen werden. Aus den vorliegenden Daten ließen sich zahlreiche und konsistente Hinweise ableiten, dass die Patienten nach der Amalgamsanierung wesentlich weniger unter ihren Beschwerden litten und sie ein gesteigertes Wohlbefinden angaben. Eine kausale Beziehung zum spezifischen Effekt der Behandlung kann wegen fehlender Kontrollgruppen nicht behauptet werden [2].