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  • 01.10.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Burning Mouth Syndrom: Systematisches Vorgehen filtert die Diagnosen aus

    Die Diagnose des Burning Mouth Syndroms ist eine Herausforderung für den Zahnarzt. Brown et al. unterstreichen die Notwendigkeit, beim Vorliegen eines Burning Mouth Syndroms systematisch und differentialdiagnostisch vorzugehen, um andere Diagnosen auszuschließen. In ihrer Untersuchung von 56 Patienten wiesen 21 (37,5 Prozent) andere Befunde auf: von diabetischer Neuropathie, Malnutrition bis hin zu Unverträglichkeit gegen Mundpflegeprodukte [1].  

     

    Die Diagnose von BMS ist ausschließend. Patienten mit oralen brennenden Symptomen sollten gewissenhaft und umfangreich untersucht werden – mit einer ausführlichen oralen Untersuchung, Anamnese, Biopsie, Therapieversuchen und Laborproben. Sind alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen, schlagen die Autoren in Anlehnung an Rhodus et al. die Bezeichnung „essential Burning Mouth Disorder (eBMD)“ in Abgrenzung zum unklaren BMS vor. Damit soll signalisiert werden, dass hier andere Diagnosen aus dem Formenkreis des Mundbrennens bereits ausgeschlossen sind.  

     

    Die Differentialdiagnostik für Mundbrennen ohne klinische Manifestation umfasst:  

     

    • Allergien,
    • orale Autoimmunstörungen,
    • Xerostomie,
    • Malnutrition,
    • Candidiasis,
    • Übertragungsschmerz in entfernten Körperregionen („referred pain“),
    • komplex-regionales Schmerzsyndrom Typ 1 (CRPS-1), auch bekannt als reflex-sympathetische Dystrophie,
    • periphere diabetische Neuropathie,
    • psychologische Störungen,
    • Lippenbrennen (Burning Lips Syndrom – eine Dysfunktion der kleineren Speicheldrüsen) und
    • das so genannte „Scalded Mouth Syndrom“ (eine Reaktion auf ACE-Hemmer zur Blutdrucksenkung).