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  • · Fachbeitrag · Mundpflegeprodukte

    Kariesprävention ohne Fluorid ‒ geht das (gut)?

    | Neu entwickelte Wirkstoffe zur Kariesprävention müssen sich am Goldstandard Fluorid messen lassen. Nach heutigem Kenntnisstand gibt es insgesamt gesehen keine Wirkstoffe, die alternativ zu Fluorid zur Kariesprophylaxe in Mundpflegeprodukten eingesetzt werden können. Deshalb sollten keinesfalls fluoridfreie Zahnpasten anstelle von fluoridhaltigen Zahnpasten für die tägliche Zahnpflege verwendet werden, warnt Prof. Dr. Joachim Klimek von der Justus-Liebig-Universität Gießen. |

     

    Als Alternative zu Fluorid finden Nano-Hydroxylapatit und Chitosan als Wirkstoffe in Zahnpasten besondere Beachtung. Als alleinige Wirkstoffe in Zahnpflegeprodukten sollten sie die Wirkung von Fluorid übertreffen oder zumindest genauso wirksam sein. In Kombination mit fluoridhaltigen Produkten sollten sie die Wirkung nachweislich steigern.

     

    Nano-Hydroxylapatit als alleiniger Wirkstoff in Zahnpasten soll kleinste Risse und poröse Stellen im Zahnschmelz reparieren können. Hierbei sollen sich die sogenannten biomimetischen Moleküle mit der Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes verbinden. Für eine Förderung der Remineralisation von Initialkaries durch von außen zugeführte Nano-Hydroxylapatitkristalle oder vergleichbare Substanzen gibt es keinerlei Beweise, so Klimek. Eine Reparatur von komplett verloren gegangenen Kristallen auf der Zahnoberfläche durch Anlagerung neuer Kristalle sei unbewiesen und nach heutigem Kenntnisstand auch nicht möglich, weil Inhibitoren im Speichel das Wachstum von Kristallen auf der Zahnoberfläche und somit eine kontinuierliche Vergrößerung der Zähne verhindern. Gegenwärtig liegen weder in-situ noch klinische Studien vor, mit denen eine Reparatur des Zahnhartgewebes durch Nano-Hydroxylapatit oder Zink-Karbonat-Hydroxylapatit-Nanokristalle belegt werden kann.