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  • · Fachbeitrag · Fallbericht

    Intentionelle extraorale Wurzelspitzenresektion

    | Endodontisch-chirurgische Behandlungsmaßnahmen im Unterkiefer-Seitenzahnbereich können aufgrund der anatomischen Gegebenheiten des Unterkiefers sowie der unmittelbaren Nähe des N. alveolaris inferior mit massiven Schwierigkeiten verbunden sein. Um der Verletzung von Nerven vorzubeugen und um die Resektion der Wurzelspitzen zu erleichtern, ist eine extraorale Durchführung des Eingriffs überlegenswert. Grazer Universitätsmediziner beschreiben den erfolgreichen Fall einer intentionellen Replantation als Beispiel einer extraoralen Wurzelspitzenresektion mit retrograder Füllung. |

     

    Ein 16-jähriger Patient wurde an der Zahnklinik Graz mit Schmerzen im Bereich eines endodontisch insuffizient therapierten Zahn 47 vorstellig. Die Röntgenabklärung zeigte eine an den N. alveolaris inferior heranreichende periapical Läsion. Nach Lokalanästhesie der Nervi alveolaris inferior und buccalis mit 1,5 ml Ultracain Dental forte® wurde der Zahn schonend extrahiert und in für 20 Minuten in einer Nährlösung gelagert.

     

    Im Zuge der extraoralen Apektomie wurden 3 mm der Wurzelspitzen abgesetzt, die Wurzelkanäle von retrograd mit Ultraschall aufbereitet und nach Desinfektion mit 30% H2O2 und Alkohol getrocknet und mit IRM®-Zement gefüllt. Nach Aushärten des Zements und Kürettage des periapicalen Areals wurde der Zahn replantiert und mittels Draht-Komposit-Schiene für 17 Tage stabilisiert. Vier Monate nach Behandlung zeigten sowohl die klinischen als auch röntgenologischen Kontrollbefunde einen zufriedenstellenden Heilungsverlauf der periapicalen Läsion. Der Patient war subjektiv beschwerdefrei und eine definitive Restauration des ursprünglich potenziell extraktionswürdigen Zahnes wurde eingeleitet.

     

    Quelle

    • A Klampfl et al.: Extraorale Wurzelspitzenresektion ‒ eine Fallpräsentation. Österreichischer Zahnärztekongress. Salzburg, 20.-22. September 2012
    Quelle: Ausgabe 11 / 2012 | Seite 20 | ID 36312410