Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Fallbericht

    Entzündung verschlechterte sich trotz „korrekter“ Arzneitherapie des Zahnarztes

    | Zahnärzte behandeln regelmäßig Patienten, die aufgrund von Grunderkrankungen eine ganze Reihe von Medikamenten einnehmen. Auch scheinbar irrelevante Begleitmedikationen können in diesem Fall Einfluss auf Behandlung und Heilungsverlauf nehmen: Entzündungen können sich deutlich schneller ausbreiten und trotz „korrekter“ Therapie des Zahnarztes weiter verschlechtern. |

     

    Eine 76-jährige Patientin wurde in der Universität Zürich vorstellig, nachdem ihr zwei Zähne extrahiert wurden und sich daraufhin eine schmerzhafte Schwellung entwickelte. Die durch den Zahnarzt eingeleitete Therapie mit Ponstan® (Mefenaminsäure) und Clamoxyl® (Amoxicillin) führte nicht zur gewünschten Besserung.

     

    Mit stationärer Aufnahme erfolgte die Umstellung der Antibiotikatherapie auf Augmentin® (Amoxicillin/Clavulansäure) 3 x 2,2g i.v.. Ein Blutbild brachte die Diagnose einer Agranulozytose, woraufhin alle potenziell myelosuppressiven Medikamente abgesetzt wurden und ein myeloproliferatives Medikament verordnet wurde. Nach Vorliegen der Laborbefunde wurde die Antibiotikatherapie aufgrund der bestehenden Agranulozytose auf eine Kombination aus Maxipime® (Cefepim) 3 x 2g i.v. und Flagyl® (Metronidazol) 3 x 500 mg i.v. umgestellt. Die Patientin konnte ohne chirurgische Maßnahmen geheilt werden.