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  • · CME-Beitrag

    Internationaler Funktionsstatus DC/TMD ist der Goldstandard

    Bild: Female patient during routine dental check-up illustration / Authority Dental / CC CC BY 2.0

    | In den 90er-Jahren stellte ein internationales Expertengremium ein Diagnostik- und Klassifikationssystem von Myoarthropathien vor, das ursprünglich zu Forschungszwecken innerhalb klinischer Studien entwickelt wurde. Etwas abgewandelt entstanden daraus die Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (DC/TMD). Dieser international anerkannte und validierte Funktionsstatus hat seit 2019 auch Einzug in deutsche Zahnarztpraxen gehalten. |

    Strukturierte Diagnostik in zwei Achsen mit den DC/TMD

    Im Jahr 2014 wurden auf Basis vieler wissenschaftlicher Studien die Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (DC/TMD) publiziert. Die Universitäten Heidelberg und Leipzig übersetzten diese Kriterien in einem von der DGZMK finanziell unterstützten Projekt ins Deutsche. Das zuständige Konsortium „International Network for Orofacial Pain and Related Disorders Methodology“ (INfORM) hat die deutsche Version 2019 freigegeben. Die Diagnostik und Klassifikation dieser Kriterien werden in zwei Bereiche unterteilt: Die Achse I und die Achse II.

    Physische Befunde: Die Achse I

    Die Achse I umfasst alle somatischen Diagnosen, die sich aus Angaben des Patienten und der klinischen Untersuchung ergeben. Im Jahr 2020 haben Wissenschaftler aus Leipzig ein etwa halbstündiges Instruktionsvideo zur Befunderhebung der Achse I veröffentlicht, das frei zum Download zur Verfügung steht [1]. Es ist in neun Kapitel unterteilt (1. Patienteninstruktion, 2. Schmerzlokalisation, 3. Schneidekantenverhältnisse, 4. Öffnungsmuster, 5. Öffnungs- und Schließbewegungen, 6. Laterotrusions- und Protrusionsbewegungen, 7. Kiefergelenkgeräusche, 8. Muskel- und Kiefergelenkschmerzen bei Palpation, 9. ergänzende Muskelschmerzen auf Palpation). Unterschieden wird dabei zwischen schmerzabhängigen und schmerzunabhängigen Diagnosen. Da einige Diagnosekategorien keine Auswirkungen auf die Therapie haben, reicht eine Erfassung folgender Befunde für die Tätigkeit in der Praxis meistens aus [2]: