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  • 06.09.2010 | Vorsprung durch Bildung

    Studiengangsmodelle in der Physiotherapie

    von Birgit Kienle und Angelika Heck-Darabi, Kompetenzzentrum Wissenschaft, Forschung, Aus-, Fort- und Weiterbildung im ZVK, Köln

    In Deutschland sind allgemein und insbesondere in der Physiotherapie drei verschiedene Studiengangsmodelle zu unterscheiden: ausbildungsintegrierende duale, berufsbegleitende und primärqualifizierende Studiengänge. „Praxisführung professionell“ stellt Ihnen den Artikel „Studiengangsmodelle in der Physiotherapie“ aus dem ZVK-Journal (Ausgabe August 2010) vor sowie die Liste aller Studiengänge in der Physiotherapie in Deutschland, die vom Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. erstellt wurde.  

    Ausbildungsintegrierendes duales Studienangebot

    Das ausbildungsintegrierte duale Studium beinhaltet drei Jahre schulische Ausbildung und ein Hochschulstudium. Die Studenten müssen dabei an einer der kooperierenden Physiotherapie-Schulen angemeldet sein und dort ihre Ausbildung zum Physiotherapeuten absolvieren. Nach erfolgreichem Bestehen der schulischen Ausbildung mit der staatlichen Prüfung zum Physiotherapeuten schließen sich mindestens zwei weitere Studiensemester an einer Hochschule an.  

    Berufsbegleitendes Studienangebot

    Das berufsbegleitende Studium bietet die Möglichkeit für Physiotherapeuten, gegebenenfalls auch mit mittlerer Reife plus Berufserfahrung als Quereinsteiger in die zweite Studienphase einzusteigen, indem mindestens drei Semester der Ausbildung auf das Studium angerechnet werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Kriterien, allerdings ist eine Einstufungsprüfung bei den meisten Hochschulen ein fester Bestandteil des Aufnahmeverfahrens.  

     

    Merke!

    Beruflich qualifizierte Physiotherapeuten ohne Abitur oder Fachhochschulreife können sich über ihre Möglichkeiten eines Hochschulzugangs bei der jeweiligen Hochschule oder in der Synoptischen Darstellung in den Bundesländern, erstellt durch das Sekretariat der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, informieren. Sie finden das vollständige Dokument im Internet unter www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2007/2007_10_01-Synopse-Hochschulzugang-ohne-Abi.pdf.  

    Primärqualifizierendes Studiengangsmodell

    Das Gesetz zur Einführung einer Modellklausel in die Berufsgesetze der Hebammen, Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten (ModellKlG) wurde von Bundestag und Bundesrat im Jahr 2009 verabschiedet. Ziel des Gesetzes ist es, primärqualifizierende Studiengänge für die genannten Berufsgruppen zu erproben. Auf diesem Weg können in Modellstudiengängen ohne vorausgehende oder begleitende Fachschulausbildung die Berufszulassung als Physiotherapeut sowie ein akademischer Grad (Bachelor) erlangt werden. Die ersten primärqualifizierenden Studiengänge gehen zum Wintersemester 2010/2011 an den Start.  

     

    Anzahl der angebotenen Studiengänge (Quelle: ZVK)

    Studiengang  

    Jahr  

    Anzahl  

    Bachelor  

    2001  

    3  

    2010  

    21  

    Master  

    2010  

    6  

    Bachelor (Physiotherapie)

    Der Bachelor ist der erste akademische Grad, den man an einer Hochschule erreichen kann. In der Physiotherapie ist der Bachelor international mittlerweile der übliche Grad, der zur Berufsausübung berechtigt. Allgemein wird bei den Bachelor-Abschlüssen traditionell im angloamerikanischen Bildungswesen zwischen dem Bachelor of Arts und dem Bachelor of Science unterschieden. Damit geht keine unterschiedliche Bewertung der Abschlüsse einher, sie geben nur an, in welcher wissenschaftlichen Tradition die Studiengänge stehen.  

     

    • Der Bachelor of Arts (wörtlich: der Künste) wird in geisteswissenschaftlichen Studiengängen vergeben (zum Beispiel Literaturwissenschaften, Sprachen, Philosophie, Sozialwissenschaften, aber auch in Betriebswirtschaft oder Management).

     

    • Der Bachelor of Science (eigentlich: der Naturwissenschaften) wird in Studiengängen vergeben, die ihre Herkunft und Tradition in den Naturwissenschaften haben.