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  • · Fachbeitrag · Arzneiverordnungsreport 2014

    Arzneimittelberichterstattung 2013/2014: Die Spargedanken werden wieder lauter

    von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    | Die Eckpfeiler der Berichterstattung über den Arzneimittelmarkt bilden die laufenden Marktdaten der großen Marktforschungsinstitute IMS Health und INSIGHT Health, die jährlichen Reports zum Arzneimittelmarkt der BARMER GEK sowie der in Buchform erscheinende Arzneiverordnungsreport (AVR), der den Schwerpunkt dieses Beitrags bildet. Dick wie nie (plus 134 Seiten), in einem modernisierten Layout und mit einer Preiserhöhung um glatte zehn Euro präsentiert sich die 30. Ausgabe des AVR. Die hier zusammengefassten Fakten geben Auskunft über die Basis der Apotheken. |

    Marktüberblick und Datengrundlage

    Laut AVR 2014 wurden in 2013 etwa 484 Mio. Rezeptblätter (+ 5,2 Prozent) und 819 Mio. Verordnungen (+ 3,1 Prozent) von 141.968 (- 0,8 Prozent) „klassischen“ Vertragsärzten zuzüglich 60.997 Zahnärzten (+ 0,8 Prozent) zulasten der GKV ausgestellt. 645 Mio. Verordnungen (+ 1,9 Prozent) entfielen auf reine Fertigarzneimittel, traditionell die „Kronjuwelen“ des Apothekenumsatzes. Insgesamt basieren die Analysen jetzt auf den Verordnungen von 202.965 (- 0,3 Prozent) Vertragsärzten. Manch altbekannter statistischer Mittelwert wird nunmehr deutlich nach unten gezogen, da die Zahnärzte trotz ihrer hohen Zahl letztlich „Verordnungszwerge“ ohne nennenswerte Marktbedeutung sind.

     

    Arzneimittelausgaben der Krankenkassen

    Nach den endgültigen Rechnungsergebnissen gab die GKV für Arzneimittel aus Apotheken je Versichertem rund 434 Euro gegenüber 419 Euro im Vorjahr aus. Das ist ein Plus von etwa 3,5 Prozent. Die höchsten Ausgaben verzeichnete dabei die KBS (Knappschaft-Bahn-See) mit 603 Euro, die niedrigsten erfolgten durch die Innungskrankenkassen mit 363 Euro. Die Betriebskrankenkassen liegen nur minimal darüber. Die mit knapp 24,3 Mio. Versicherten (= 34,8 Prozent aller Versicherten) nach wie vor dominanten Ortskrankenkassen bewegen sich mit 467 Euro spürbar über dem Durchschnitt. Die Differenzen sind durch die Alters- und Morbiditätsstruktur der Versicherten bedingt und bestimmen das Umsatzpotenzial der einzelnen Apotheken deutlich. Die definierten Tagesdosen (DDD) haben um gut 2 Prozent auf 38,3 Mrd. zugelegt (= 548 je Versichertem und Jahr) - ähnlich stark wie die Zahl der Fertigarzneimittelpackungen.

     

    Packungsgrößen

    Der Trend zu größeren Packungen setzt sich, wenn auch etwas abgeschwächt, fort: Hatte die N1-Packungsgröße im Rx-Segment 2004 noch einen Anteil von 29,7 Prozent, liegt er in 2013 nur noch bei 19,3 Prozent. N2-Packungen fielen mit 23,3 Prozent gegenüber 28,1 Prozent in 2004 weniger stark ab. Der Anteil der N3-Packungen stieg aber von 41,8 Prozent in 2004 über 53,6 Prozent in 2012 auf jetzt 54,4 Prozent erheblich an. 3 Prozent der Packungen hatten hingegen keine entsprechende N-Klasseneinstufung.

     

    Was bleibt in der Apothekenkasse?

    Doch was bleibt nun in der Apothekenkasse? Aufgrund der zahlreichen Rabatte auf den einzelnen Handelsstufen und der Brutto-Netto-Problematik (Apotheke: netto; Krankenkassenebene: brutto mit Umsatzsteuer) ist das eine ziemliche Rechnerei geworden. So sind die Arzneimittel einschließlich (Spezial-)Rezepturen, die Fertigarzneimittel sowie die Nicht-Arzneimittel zu unterscheiden. Weiterhin ist der Sprechstundenbedarf abzugrenzen. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammenhänge sowohl aus Krankenkassen- als auch Apothekensicht.

     

    • GKV-Verordnungen 2013 nach Arzneiverordnungsreport (AVR) 2014
    Betrag (Euro)
    +/- (Prozent)

    GKV-Ausgaben für Arznei-, Hilfs- und Verbandmittel aus Apotheken nach AVR 2013

    31.905 Mio.

    +4,2

    + Apothekenabschlag gesetzlich 1,80 Euro/5 Prozent*

    1.100 Mio.

    - 6,6

    + Herstellerrabatte gesetzlich ohne Rabattverträge*

    2.699 Mio.

    + 6,0

    + Herstellerrabatte aus Rabattverträgen*

    2.972 Mio.

    + 25,1

    = Zwischensumme GKV-Kosten ohne Rabatte

    38.676 Mio.

    + 5,4

    + Eigenanteile Patienten

    2.142 Mio.

    - 0,1

    = Brutto-Gesamtkuchen GKV vor allen Rabatten/Abschlägen/Zuzahlungen

    40.818 Mio.

    + 5,1

    - Apothekenabschlag gesetzlich 1,80 Euro/5 Prozent*

    -1.100 Mio.

    - 6,6

    = GKV-Gesamtumsatz Apotheken brutto nach Kassenabschlag

    39.718 Mio.

    + 5,4

    darin enthalten: Nicht-Fertigarzneimittel brutto

      • darunter: Spezialrezepturen, Parenteralia, Methadon
      • darunter: klassische Rezepturen
      • darunter: Hilfsmittel
      • darunter: In-vitro-Diagnostika,
    • davon Glucose-Tests
      • darunter: Pflaster und Verbandstoffe

    4.749 Mio.

    2.893 Mio.

    169 Mio.

    293 Mio.

    735 Mio.

    701 Mio.

    359 Mio.

    + 4,0

    + 9,2

    - 5,1

    - 12,2

    +/- 0,0

    - 0,1

    + 6,8

    - Umsatzsteuer (19 Prozent auf Gesamtumsatz)

    -6.342 Mio.

    + 5,4

    = GKV-Gesamtumsatz der Apotheken netto

    33.376 Mio.

    + 5,4

    je Apotheke

    1,615 Mio.

    + 7,6

    GKV-Gesamtumsatz der Apotheken netto, ohne Spezialrezepturen

    30.946 Mio.

    + 5,1

    je Apotheke

    1,520 Mio.

    + 7,0

    GKV-Fertigarzneimittelumsatz der Apotheken ohne Praxisbedarf netto

    28.399 Mio.

    + 5,9

    je Apotheke

    1,375 Mio.

    + 8,3

    Packungswert Fertigarzneimittel netto

    44,05

    + 4,0

     

    * Die aktualisierten, endgültigen Rechnungsergebnisse sind mit * gekennzeichnet, Umsätze inklusive Versand. Die zugrunde liegende Apothekenzahl 2013 beträgt nach ABDA 20.662.

     

    2013 geht somit als ausgesprochen gutes Jahr in die Apothekengeschichte ein. Das ist nicht nur eine Folge der Honorarverbesserungen - der allgemeine Markt inklusive eines sehr positiven OTC-Geschäfts spielte ebenfalls mit. Nichtsdestotrotz: Fast 75 Prozent des deutschen Apothekenumsatzes (Arznei- und Nicht-Arzneimittel inklusive aller Rezepturen) werden mit der GKV bestritten; in der typischen Apotheke ist es aufgrund der fehlenden Spezialsegmente etwas weniger. Für 2014 verheißt das nichts Gutes: Schon eine „schwarze Null“ beim Rohertrag wäre für viele Apotheken angesichts dieser Vorlage kein so schlechtes Ergebnis. Starke Apotheken werden dagegen weiter über dem Schnitt wachsen.

     

    Der Versandanteil an den GKV-Ausgaben für Arznei- und Verbandmittel wird mit brutto 388 Mio. Euro aufgeführt (+ 2,4 Prozent) - ein Anteil von gut einem Prozent.

     

    MERKE | Alles in allem summieren sich die gesetzlichen Abschläge für Hersteller und Apotheken, Einnahmen aus Rabattverträgen, Erstattungsbeträge und die Patientenzuzahlungen nunmehr auf die stolze Summe von 8,9 Mrd. Euro. Da sich diese enorme Summe an verschiedenen Stellen unterschiedlich auswirkt, ist die Rückrechnung auf die einzelnen Handelsstufen heute eine sehr komplexe - und mit gewissen Fehlern behaftete - Angelegenheit geworden.

     

    Was verschreiben die Ärzte?

    Die Allgemeinärzte (mit 34 Prozent des gesamten Fertigarzneimittel-Verordnungsumsatzes und 51 Prozent der Verordnungen) sowie hausärztlich tätige Internisten (knapp 15 Prozent des Verordnungswertes, 18 Prozent nach Menge) bestimmen den Verordnungsmarkt nach wie vor maßgeblich. Gleichwohl gewinnt insbesondere die (spezial-)fachärztliche Versorgung hinzu. Das korrespondiert mit den in vielen Fachbereichen weiterhin steigenden Ärztezahlen - besonders bei den Onkologen (+ 4,3 Prozent) und Kardiologen (+ 3,2 Prozent). Auch hausärztlich tätige Internisten nahmen um 455 (+ 3,3 Prozent) zu, während die klassischen Hausärzte tatsächlich etwas weniger wurden (um 263 = - 0,6 Prozent).

     

    Onkologen verteidigen mit rund 1,25 Mio. Euro Fertigarzneimittel-Netto-Umsatz (stark steigend, unter anderem aufgrund zunehmend oral einzunehmender Krebstherapeutika) den Verordnungsthron. Hinzu kommen im Schnitt noch Individualrezepturen im Umfang von netto etwa 2,2 Mio. Euro je Arzt. Nervenärzte und Neurologen verteidigen für die Apotheken die 500.000-Euro-Marke. Patentabläufe lassen die Verordnungswerte gerade bei häufig verwendeten Psychopharmaka jedoch weiterhin etwas sinken.

     

    MERKE | Grundsätzlich handelt es sich bei den hiesigen Angaben um Nettowerte nach Abzug von Rabatten und Umsatzsteuer, aber ohne Sprechstundenbedarf, Nicht-Arzneimittel und Rezepturen sowie Privatverordnungen. Zu diesen Nettowerten sind also fachgruppenspezifisch zum Teil beträchtliche Zuschläge für Privatpatienten (im Schnitt 10 bis 15 Prozent) sowie für Nicht-Fertigarzneimittel wie Rezepturen und Hilfsmittel zu machen.

     

     

    In der Einzelpraxis vor Ort sieht die Situation jedoch ganz anders aus: Hohe Streubreiten der individuellen Verordnungswerte sind an der Tagesordnung. So kann eine hochfrequentierte Hausarztpraxis für mehr als eine halbe Mio. Euro Apothekenumsatz gut sein, während andere nur auf einen Bruchteil des Durchschnittswerts kommen. Insbesondere Praxisgemeinschaften erzielen je Arzt oft enttäuschende Verordnungswerte, da hier häufig die Lebensqualität im Vordergrund steht und überschaubare Arbeitszeiten des Einzelnen vorherrschen.

     

    • GKV-Arzneiverordnungen, Fertigarzneimittelumsätze*, Definierte Tagesdosen DDD je Arzt in 2013
    Arztgruppe
    Anzahl Ärzte
    VO je Arzt
    GKV-Umsatz netto je Arzt ca. (in Euro)
    Wert je VO netto ca. (in Euro)
    DDD je Arzt

    Hausärzte

    41.229

    8.006

    210.000

    26,20

    526.000

    Hausärztlich tätige Internisten

    14.257

    8.216

    266.000

    32,40

    579.000

    Kinderärzte

    7.293

    5.632

    94.000

    16,70

    103.000

    Gynäkologen

    11.908

    1.200

    44.000

    37,00

    74.000

    HNO-Ärzte

    4.395

    1.702

    46.000

    27,10

    47.000

    Augenärzte

    5.823

    2.047

    67.000

    32,50

    102.000

    Chirurgen

    7.347

    735

    27.000

    37,30

    17.000

    Orthopäden

    6.559

    1.450

    42.000

    28,60

    44.000

    Urologen

    3.169

    2.357

    215.000

    91,20

    138.000

    Hautärzte

    3.814

    2.801

    128.000

    45,80

    92.000

    Kardiologen

    2.567

    1.108

    51.000

    46,20

    90.000

    Nervenärzte

    2.563

    5.560

    518.000

    93,10

    263.000

    Neurologen

    1.726

    3.322

    566.000

    170,30

    160.000

    Psychiater

    2.090

    2.668

    151.000

    56,60

    145.000

    Anästhesisten

    3.877

    593

    45.000

    76,30

    20.000

    Gastroenterologen

    1.532

    1.311

    246.000

    187,40

    74.000

    Hämatologen/Onkologen

    985

    3.509

    1.256.000

    357,80

    110.000

    Nephrologen

    1.462

    3.405

    282.000

    82,80

    242.000

    Pneumologen

    1.232

    5.229

    388.000

    74,10

    307.000

    Weitere Internisten

    4.086

    2.840

    382.000

    134,40

    191.000

    Zahnärzte

    60.997

    127

    1.500

    11,80

    9.000

    Sonstige

    14.054

    1.628

    178.000

    109,10

    66.000

    Alle Ärzte

    202.965

    3.177

    125.000

    39,40

    189.000

     

    * auf Netto-Apothekenwerte umgerechnet; VO = Verordnung

    Top-Seller und Strukturdaten

    Das sind die „Top 5“ der verordnungs- bzw. umsatzstärksten Präparate in 2013:

     

    • Top 5-Liste nach Verordnungen bzw. Umsatz
    Verordnungen (in Tsd.)
    Nettokosten GKV (in Mio. Euro)*
    • Nach Verordnungen

    1. Ibuflam

    14.692

    176,2

    2. Novaminsulfon Lichtenstein

    11.821

    147,0

    3. Rami Lich

    9.655

    118,6

    4. Pantoprazol Actavis

    8.995

    217,9

    5. Amlodipin Dexcel

    7.116

    72,4

    • Nach Kosten

    1. Humira

    171

    670

    2. Enbrel

    122

    420

    3. Lyrica

    2.593

    310

    4. Xarelto

    1.323

    279

    5. Symbicort

    1.954

    276

     

    * Die parallel zu den Bruttoumsätzen genannten „Nettokosten“ der GKV sind die Bruttorezeptwerte bereinigt um die gesetzlichen Rabatte und Apothekenabschläge, aber ohne Abzug von Zuzahlungen und Rabattvertragsabschlägen.

     

    Die weithin bekannten Präparate Avonex, Copaxone und Spiriva spielen mit Nettokosten um 270 Mio. Euro ebenfalls in diesem „Oberhaus“ und etliche andere erzielen immer noch jeweils Umsätze oberhalb der 200-Mio.-Euro-Marke. Die Nummer 1 der Verordnungen taucht in der Durchschnittsapotheke rund 700 mal im Jahr auf, die nachfolgenden immer noch 350 bis gut 550 mal. Dagegen steht ein Präparat wie Humira für statistisch rund 30.000 Euro Netto-Apothekenumsatz, Enbrel immerhin noch für etwa 20.000 Euro, was selbstverständlich sehr stark von den jeweils vorhandenen Fachärzten abhängt.

     

    Verordnungshäufigkeiten der Top 100, 500, 1.000 und 3.000

    Für einen Platz in den Top 100 der verordnungsstärksten GKV-Präparate benötigt man etwa 1,1 Mio. Verordnungen, ab 255.000 Verordnungen spielt man bei den Top 500 mit und etwa 117.000 reichen für die Top 1.000. Dabei zählen alle Packungsgrößen und Formen eines Produkts, sofern sie die gleichen Indikationen abdecken. Mit den Top-100-Präparaten werden 38,6 Prozent aller Fertigarzneimittel-Verordnungen bestritten, die allerdings nur 19,4 Prozent des Werts (zu „Nettokosten“) darstellen. Mit den Top 500 sind es 68,7 Prozent bzw. 42,8 Prozent nach Wert, mit den Top 1.000 82,2 Prozent bzw. 61,9 Prozent. Diese Konzentration nimmt seit Jahren zu. Das ist auch eine Folge der Rabattverträge. Andererseits überrascht wieder die Kleinteiligkeit des Markts: Der Medianwert der Verordnungshäufigkeit der hier betrachteten Top 3000 liegt bei gerade mal 65.000 pro Jahr und die Mehrzahl der Präparate erreicht nicht einmal ein Brutto-Umsatzvolumen von einer Mio. Euro. Viele bewegen sich im unteren sechsstelligen Bereich.

     

    Konzentration nach Herstellern nahm ab

    Die Konzentration nach Herstellern hat dagegen erstaunlicherweise eher abgenommen: Machten die Top-20-Hersteller 2006 noch 63 Prozent der Brutto-Umsätze, waren es 2013 noch 59 Prozent. Betrachtet man nur die Generika, lauten die Werte 69 und 68 Prozent. Eine ernste Oligopolbildung findet also (noch?) nicht statt. Die umsatzstärksten Hersteller sind Novartis (1,7 Mrd. Euro Brutto-Umsatz), Pfizer (1,3 Mrd. Euro) und 1A Pharma (knapp 1,1 Mrd. Euro). Nach Menge sind es 1A Pharma (57,9 Mio. Verordnungen), Winthrop (53,2 Mio.) und Hexal (45,1 Mio.) - gefolgt von Aliud (40,8 Mio.), ratiopharm (38,8 Mio.) und AbZ Pharma (33,4 Mio.).

    Indikationen

    Auf welche Indikationsgebiete verteilen sich die Verordnungen? Traditionell liegen die Herz-Kreislauf-Mittel nach Menge und Wert an der Spitze. Würde man die Spezialrezepturen dazuzählen, wären nach Wert (jedoch bei Weitem nicht nach Menge) heute allerdings die Onkologika ein heißer Kandidat für den Spitzenplatz. Dann folgen - ebenfalls schon traditionell - nach Menge und Wert die Analgetika.

     

    • Verteilung der GKV-Fertigarzneimittelverordnungen auf die wichtigsten Indikationsgebiete*
    Indikationen
    VO
    (in Mio.)
    Brutto-Umsatz
    (in Mio. Euro)
    Brutto-Umsatz
    je VO (in Euro)
    VO je Apotheke
    Brutto-Umsatz je Apotheke (in Euro)

    Herz-Kreislauf-Mittel (alle)

    125,8

    3.410

    27,10

    6.088

    165.000

    Analgetika, Antirheumatika

    81,3

    2.388

    29,40

    3.935

    115.600

    Antidiabetika

    29,4

    2.203

    74,95

    1.423

    106.600

    Psychopharmaka

    47,0

    2.153

    45,80

    2.275

    104.200

    Antibiotika/Antiinfektiva

    47,5

    2.011

    42,35

    2.299

    97.300

    Antiasthmatika

    25,7

    1.688

    65,70

    1.244

    81.700

    Magen-Darm-Mittel

    50,2

    1.373

    27,35

    2.430

    66.500

    Antithrombotische Mittel

    19,6

    1.232

    62,85

    949

    59.600

    Antiepileptika

    10,0

    847

    84,70

    484

    41.000

    Ophthalmika

    16,5

    612

    37,10

    799

    29.600

    Dermatika

    22,3

    611

    27,40

    1.079

    29.600

    Lipidsenker

    19,5

    594

    30,45

    944

    28.700

    Diuretika

    21,4

    419

    19,60

    1.036

    20.300

    Schilddrüsenmittel

    24,8

    395

    15,95

    1.200

    19.100

    Sexualhormone

    10,3

    378

    36,70

    498

    18.300

    Rhinologika/Sinusitismittel

    11,4

    99

    8,70

    552

    4.800

    Summen

    562,7

    20.412

    27.235

    987.900

     

    * Werte auf Jahresbasis 2013; VO = Verordnung

     

    Bei den Psychopharmaka hat sich die Kostenentwicklung jüngst etwas abgeschwächt (Patentabläufe). Nach Menge sind sie jedoch zusammen mit den Magen-Darm-Präparaten und Antiinfektiva (gegen alle Keime inklusive Virustatika, Antimykotika und Antiparasitika) auf einen Spitzenplatz gebucht. Interessant ist der Blick auf die Verordnungszahl je Durchschnittsapotheke. Die Spitzenindikationen machen ein Vielfaches der übrigen Indikationen aus - für die Planung von Aktionen nicht unwichtig. Indes hängt dies natürlich individuell an den vorhandenen Verschreibern.

     

    Weiterführende Hinweise

    • U. Schwabe, D. Paffrath: Arzneiverordnungsreport 2014, Springer Verlag, ISBN 978-3-662-43486-4, 59,99 Euro
    Quelle: Ausgabe 11 / 2014 | Seite 3 | ID 42995038