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· Krisenmanagement

Coronakrise ‒ eine Chance zur Veränderung!

Bild: ©Worawut - stock.adobe.com

von Sebastian Knop, Zahnarzt mit Hypnosezertifikat (DGH), Dortmund

| „Meine Freundin ist ganz glücklich, dass sie jetzt dauerhaft im Homeoffice arbeiten darf“, erzählte mir kürzlich eine Patientin. Der Arbeitgeber war mit der Arbeit seiner Angestellten im Homeoffice so zufrieden, dass er ihr die Möglichkeit geboten hatte, auch nach dem Lockdown von zu Hause aus zu arbeiten. Die Coronakrise bietet offenbar die Möglichkeit der beruflichen Veränderung, ohne seinen Arbeitsplatz wechseln zu müssen. Warum sollte das in der Zahnarztpraxis nicht auch gehen? Es muss ja nicht immer nur das Homeoffice sein. |

Sprechzeiten ändern

Als ich wieder anfing, eine Sprechstunde anzubieten, nachdem ich corona-bedingt meine Arbeit auf dringende, nicht aufschiebbare Behandlungen reduziert hatte, begann ich vorläufig, täglich von 8:00 bis 14:00 Uhr zu arbeiten (siehe PPZ 05/2020, Seite 12 ff.). Dabei machte ich folgende Erfahrungen:

 

  • Reduzierung auf sechs Stunden täglich im Block ‒ meine Erfahrungen
  • Fünf mal sechs Stunden bedeuten eine Gesamtsprechzeit von 30 Stunden in der Woche. So viel weniger als meine normale Sprechzeit ist das gar nicht. Trotzdem hatte ich das Gefühl, ungleich mehr Lebenszeit zu gewinnen.

 

  • Auf meine gewohnte Mittagspause konnte ich gut verzichten. Immerhin hat eine Mittagspause, in der ich mich umziehe, nach Hause fahre, am Ende wieder zurückfahre und mich erneut umziehe, einen gewissen Stressfaktor, zumal die Pause immer vom Blick auf die Uhr begleitet ist.

 

  • Das Arbeiten im Block und ohne Mittagspause optimierte auch die Planung des Praxisbetriebs. Vorher kamen meine Mitarbeiterinnen morgens eine halbe Stunde vor Sprechstundenbeginn zur Vorbereitung des Arbeitsplatzes und um Patienten zu empfangen sowie zusätzlich am Nachmittag eine Viertelstunde vor Sprechstundenbeginn. Sie wurden also täglich für 45 Minuten Arbeit bezahlt, in denen keine Patientenbehandlung stattfand und somit keine Einnahmen erwirtschaftet wurden. Unter Verzicht der Mittagspause reduzierte sich diese Zeit auf die 30 Minuten zu Beginn der morgendlichen Sprechstunde.

 

  • Auch das Herunterfahren der Arbeit zu Ende der Sprechstunde mit entsprechendem Aufräumen und Nacharbeiten ist eher unwirtschaftlich. Bisher fand dies sowohl mittags als auch abends statt. Durch Verzicht auf die Mittagspause wurde diese Phase auf einmal täglich begrenzt.

 

  • Schließlich reduzierte sich auch das Umziehen auf zweimal täglich, was sowohl aus hygienischer Sicht als auch aus Kostengründen (Umziehzeit ist Arbeitszeit) einen Vorteil darstellt.