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04.03.2010 | Teammanagement

Wie können Sie zwei sehr unterschiedlichen Chefs gegenüber gleichermaßen loyal sein?

In der August-Ausgabe haben wir darüber berichtet, wie Sie sich auf unterschiedliche Behandlungsweisen Ihrer Chefs einstellen können. Das ist nicht immer einfach. Sind die Beziehungen innerhalb des Praxisteams und zu den Chefs jedoch unbelastet und von gegenseitigem Respekt geprägt, ist es eine lösbare Herausforderung. Was aber, wenn die Chefs Schwierigkeiten miteinander haben? Wie verhält man sich als Mitarbeiterin am besten, wenn man mitbekommt, dass die Behandlungsqualität des einen Chefs sehr viel besser ist als die des anderen? „Praxisteam professionell“ zeigt Ihnen beispielhaft Lösungswege für möglicherweise auftretende Probleme auf.  

Uneinigkeit unter den Chefs

In einer Gemeinschaftspraxis geht es manchmal zu wie in einer Familie. Die Partner - also die Chefs - haben sich einst zusammengefunden und eine gemeinsame Zukunft aufgebaut. Im Laufe der Zeit haben beide auch die „Macken“ des anderen kennengelernt. Missverständnisse und Enttäuschungen können dazu führen, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen und sich bald nichts mehr zu sagen haben. Ist der Zusammenhalt unter den Chefs zerbrochen, suchen sie sich fast immer Unterstützung innerhalb des Teams. Da sie nur das Nötigste absprechen, handhaben sie Praxisangelegenheiten oft sehr unterschiedlich.  

 

Beispiel

Einer der Chefs möchte zum Tag der Zahngesundheit einen Aushang im Wartezimmer machen. Die Rezeptionsmitarbeiterin fordert bei einem Zahnhygieneartikel-Hersteller ein Plakat an und hängt es auf. Der andere Chef sieht es und reagiert empört. Er findet das Plakat scheußlich und ist generell dagegen, etwas in seiner Praxis anzubringen, das versteckte Werbung für andere Firmen enthält. Für die betroffene Mitarbeiterin ist eine solche Situation äußerst unangenehm. Unbeabsichtigt steht sie nun zwischen zwei Stühlen und hat keine Möglichkeit, beiden Chefs gerecht zu werden.  

Lösungsweg: Reagieren Sie professionell und halten Sie sich aus dem Konflikt der Chefs heraus. Sie dürfen sich innerlich aufregen, aber beziehen Sie diesen Konflikt nicht auf sich, denn er hat weder mit Ihnen noch mit Ihrer Arbeit etwas zu tun!  

 

Wenn ein Chef Sie um die Erfüllung einer umfangreichen Aufgabe bittet, bei der Sie bereits ahnen, dass der andere Chef damit nicht einverstanden sein könnte, klären Sie das im Vorfeld. Ihr Frust wird naturgemäß stärker sein, wenn Sie bereits Zeit und Energie in etwas gesteckt haben, was später womöglich komplett über den Haufen geworfen wird. In diesem Sinne könnten Sie Ihr Anliegen wie folgt formulieren: „Ich möchte die mir gestellte Aufgabe sehr gerne erfüllen. Aus den vergangenen Monaten weiß ich jedoch, dass Ihre Erwartungen an mich nicht mit denen Ihres Kollegen übereinstimmen. Der Stress, der dabei für mich entstanden ist, war sehr unangenehm. Ich bitte Sie, dass wir über die anstehende Aufgabe zunächst kurz zu dritt sprechen, bevor ich mich an die Umsetzung mache.“