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01.10.2007 | Teammanagement

Klimawandel – auch in der Praxis? Steuern Sie rechtzeitig gegen!

Ein schlechtes Betriebsklima hat mittelfristig weitaus größere negative Auswirkungen auf den Praxiserfolg als viele Chefs glauben. Wie Sie die Gefahr frühzeitig erkennen können und welche Möglichkeiten es gibt, um gegenzusteuern, erfahren Sie in diesem Beitrag.  

 

Beispiel

Die Praxis Dr. W. ist am Wochenende zum Notfalldienst eingeteilt. Normalerweise regeln die Mitarbeiterinnen unter sich, wer am Samstag und wer am Sonntag kommt. Doch diesmal will es nicht klappen. Erst merkt Dr. W. nur, dass die Diskussion immer mal wieder an Lautstärke gewinnt, dann schnappt er bissige Kommentare auf. Kurz darauf wird der Konflikt offen an ihn weitergereicht und er soll entscheiden. Frau Junghans und Frau Schlindwein können sich partout nicht über die Einteilung zum Notfalldienst einigen.  

 

Dr. W. weiß, dass er sich bei dieser Aktion nur zwischen alle Stühle setzen kann. Er kann diese unerfreuliche Situation als Teil des normalen Ärgers im Praxisalltag ansehen und wieder zur Tagesordnung übergehen. Doch er kann darin auch Vorboten erkennen, dass in seinem Praxisteam etwas nicht stimmt. Jahrelang war es nie ein ernsthaftes Problem, wer wann am Wochenenddienst kam. Es waren nicht immer alle mit der Regelung ganz glücklich, aber mal hat die eine und mal eine andere nachgegeben.  

Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Seismographen für solche Signale, die am Anfang meist noch sehr subtil und unterschwellig rüberkommen, zu entwickeln und zu „schärfen“. Ein gestörtes oder gar bereits schlechtes Betriebsklima wirkt sich nicht nur lähmend auf den Praxisbetrieb aus. Es knirscht hörbar im Getriebe und die Zahnräder der einzelnen Funktionsbereiche Ihrer Praxis können nicht mehr reibungslos ineinander greifen.  

 

Doch auf Dauer viel verhängnisvoller ist ein weiterer Aspekt: Die Patienten registrieren sehr genau, wie der Umgangston in der Praxis ist. Und ihr persönlicher Eindruck vom Betriebsklima ist für die Patienten ein wesentliches Kriterium bei der Einschätzung der Praxis. Das ist mindestens ebenso wichtig wie die zahnärztliche Leistung, denn diese können die Patienten überhaupt meist nicht zutreffend beurteilen.  

Was ist ein gutes Betriebsklima aus Sicht der Mitarbeiter?

In der Wirtschaft ist anerkannt, dass das Betriebsklima maßgeblich von den Führungskräften eines Unternehmens geprägt wird. Dem Vorgesetzten kommt die Rolle eines Katalysators zu, wenn sein Verhalten stimmig ist und es als Vorbild und Ansporn für alle einigermaßen motivierten Mitarbeiter dient. Als Chef ist man allzu leicht geneigt, das Betriebsklima nur aus der Sicht von oben nach unten zu betrachten. Man hat eine Idealvorstellung und sieht genau, was alles noch verbesserungswürdig wäre. Die berechtigten Bedürfnisse der Mitarbeiter bleiben da nicht selten etwas unbeachtet.