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06.05.2010 | Qualitätsmanagement, Teil 5

Hygienevorschriften: So behalten Sie alle wesentlichen Anforderungen im Blick

Ein Erfahrungsbericht

Nicht nur der klassische Behandlungsfehler kann mit einer Verurteilung zu Schadenersatz oder Schmerzensgeld enden, sondern auch die Verletzung von einschlägigen Hygienevorschriften. Vor dem Hintergrund einer Rechtsprechung mit Beweislastumkehr ist es unumgänglich, der Hygiene in der Praxis ein besonderes Augenmerk zu widmen. Wichtige Hygiene-Urteile sind unter www.iww.de durch Eingabe der Nrn. 063245 und 080655 (oben rechts) abrufbar. Im Falle des Vorwurfs der Vernachlässigung der Hygiene und einer dadurch verursachten Infektion ist es wichtig, die Einhaltung der hygienerechtlichen Vorschriften und Maßnahmen dokumentiert zu haben. Mit Hilfe dieses Beitrags können Sie Schritt für Schritt alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um hygienische Pflichtverstöße zu vermeiden.  

1. Die zu erstellenden Reinigungspläne

Durch Reinigungspläne sind die notwendigen Tätigkeiten für alle Mitarbeiterinnen jederzeit sichtbar.  

 

Beispiel 1: Reinigungsplan für jedes Zimmer

Aktion  

Mo  

Di  

Mi  

Do  

Fr  

Zyklus  

Arbeitsflächen, kontaminierte Flächen, Einrichtungsgegenstände reinigen und desinfizieren (Wischdesinfektion ist immer anzuwenden)  

X  

X  

X  

X  

X  

nach jedem Patienten  

Reinigung der Schränke und Schubladen innen  

 

 

X  

 

 

wöchentlich  

Stuhloberfläche mit Scheuermilch reinigen  

 

 

 

 

X  

wöchentlich  

Öl-Auffangbehälter leeren und reinigen  

 

 

 

 

X  

wöchentlich  

Abfall leeren  

X  

X  

X  

X  

X  

jeden Abend  

Abfalleimer desinfizieren  

 

 

 

 

X  

wöchentlich  

Beziehen Sie die Reinigung und Wartung Ihrer Absauganlage und der wasserführenden Systeme mit in diesen Plan ein:  

Aktion  

Mo  

Di  

Mi  

Do  

Fr  

Zyklus  

Absauganlage durchlaufen lassen  

X  

X  

X  

X  

X  

jeden Abend  

Entkeimung nach Herstelleranweisung durchführen  

 

 

 

 

X  

wöchentlich  

Siebe wechseln und Schacht reinigen  

Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen  

 

 

 

 

X  

wöchentlich  

Alle wasserführenden Systeme mindestens 2 Minuten ohne Übertragungsinstrumente durchlaufen lassen  

X  

X  

X  

X  

X  

jeden Morgen  

Alle wasserführenden Systeme mindestens
20 Sekunden durchlaufen lassen  

X  

X  

X  

X  

X  

nach jedem Patienten  

 

Durch geeignete Absaugtechniken können Infektionsrisiken erheblich minimiert werden. Da die Absauganlagen meistens ununterbrochen im Einsatz und besonders keimexponiert sind, sollte man hier die allerstrengsten hygienischen Maßstäbe anlegen. Eine einfache und recht wirksame Maßnahme zur Vorbeugung besteht darin, mehrmals während der Behandlung und nach jedem Patienten ein Glas Wasser abzusaugen. Das ersetzt in keiner Weise die Desinfektion, aber es verringert zunächst die unmittelbare Keimdichte in den Schläuchen und erleichtert die nachfolgende Entkeimung. Grundsätzlich empfehlenswert ist es, aufeinander abgestimmte, nicht-schäumende Spezialprodukte zu verwenden - das erspart eine Menge Arbeit, Rechnerei und verschafft außerdem Sicherheit. Weiterhin können die nachfolgenden Maßnahmen ergriffen werden: