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06.01.2011 | Personalentwicklung, Teil 4

Gefährdet eine junge Mitarbeiterin mit Führungskompetenz den Teamfrieden?

Möchten Sie eine junge Mitarbeiterin oder gar begabte Auszubildende erfolgreich auf ihrem Weg zur Führungskraft begleiten, müssen Sie bestimmte Rahmenbedingungen schaffen. Dabei gilt es, insbesondere die langjährigen Mitarbeiterinnen „ins Boot“ zu holen und für die zukünftige Führungskraft mit geringerer Berufserfahrung zu begeistern. Gelingt diese Integration, profitiert das gesamte Praxisteam davon. Dieser Beitrag zeigt auf, wie Sie die schwierigsten Hürden bei der Neuordnung des Teams überwinden können.  

Das Problem der Hierarchie

Die Auszubildende steht naturgemäß am Ende der Hierarchieleiter. Sie ist meistens die jüngste im Team und ist den Anderen sowohl bezüglich des Fachwissens als auch der Erfahrung unterlegen. Eine Azubi, die sehr begabt und kompetent ist, hat manchmal Mühe mit dieser Hierarchie. Die ersten Aufgaben, die sie selbstverantwortlich durchführt, erscheinen ihr oft unbedeutend, und gelegentlich empfinden Azubis diese Aufgaben auch als „Strafarbeit“.  

 

Praxishinweis

In der Praxis Dr. Sanddorn müssen die Azubis die Entsorgung des Altpapiers, den Einkauf von Kaffee, Tee, Milch, Toilettenpapier, Putzmitteln etc., das tägliche Spülen des gebrauchten Geschirrs in der Personalküche und die Vorbereitung der gebrauchten Instrumente zur Sterilisation selbstständig und ohne Aufforderung erfüllen. Werden mehrere Azubis in der Praxis ausgebildet, sollen sie eigenständig absprechen, wer wann für welche Aufgabe zuständig ist. Die Ausbilderin schaltet sich nur ein, wenn es offensichtlich Schwierigkeiten gibt oder die Azubis um Hilfe bitten.  

Auch wenn diese Aufgaben nicht zur Patientenbehandlung gehören, sind sie doch für den Praxisalltag von großer Bedeutung. Fehlendes Toilettenpapier auf der Patiententoilette ist zum Beispiel ein großes Ärgernis für die Patienten. Da es von kaum einem Patienten kommuniziert wird, hat die Praxis keine Chance, den Ärger abzumildern. Zudem ist es wichtig, dass junge Berufsanfänger lernen, auch weniger bedeutende Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen. In jeder Phase des Berufslebens muss man Dinge tun, die für sich genommen unwichtig, zum Gelingen des großen Ganzen aber unverzichtbar sind.  

Darf die Azubi kritisch sein?

Hat die Praxis eine ehrgeizige Azubi mit dem Potenzial zu einer Führungskraft, stellt sich die Frage, wie man diese behandeln sollte, um sie einerseits nicht mit zu vielen Routinearbeiten zu demotivieren und andererseits das Teamgefüge nicht allzu sehr durcheinander zu bringen. Einige Azubis erfassen sehr schnell, was für den Erfolg der Praxis wichtig ist. Sie tun alles dafür, um das Wichtige umzusetzen. Manchmal müssen sie allerdings feststellen, dass langjährige Mitarbeiterinnen dies nicht mit gleichem Engagement tun. Darf eine Azubi in einer solchen Situation die eigentlich über ihr stehende Mitarbeiterin auf das Fehlverhalten ansprechen?  

 

Beispiel