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03.02.2011 | Kinderzahnheilkunde - Teil 1

Kinder in der Praxis: So erschließen Sie sich eine neue Patientengruppe

von Sebastian Knop, Zahnarzt und Hypnotherapeut (DGH), Dortmund

Übermäßiger Stress, hochgradig strapazierte Nerven, unnötiger Zeitaufwand, schlechte Honorierung und viele Frustrationserlebnisse. Das sind klassische Vorurteile zur Kinderbehandlung. Kein Wunder also, dass Kinder in vielen Praxen nicht gern gesehen sind - zumindest, wenn es über 01 und IP hinausgeht. Welche guten Gründe es gibt, sich dennoch mit dieser Zielgruppe auseinander zu setzen, und welche vorbereitenden Maßnahmen für eine erfolgreiche Arbeit mit Kindern ergriffen werden können, zeigt dieser Beitrag.  

Kinderzahnheilkunde neu entdecken

Im Praxisalltag gibt es kaum etwas Schöneres als ein Kind, das am Ende einer Behandlung stolz auf sich ist, und dessen glückliche Eltern. Erfolgreiche Kinderbehandlung fördert außerdem das Renommee der Praxis - denn zum einen sind Eltern untereinander gut vernetzt und zum anderen herrscht unbewusst die Meinung, dass ein Zahnarzt, der gut mit Kindern umgehen kann, schmerzarm behandelt. Was den wirtschaftlichen Aspekt betrifft, so ist Kinderbehandlung dann ein Verlustgeschäft, wenn das Kind nicht kooperativ ist und sich nicht oder nur mit hohem Zeitaufwand behandeln lässt. Kooperiert das Kind dagegen gut, stimmt auch das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag. Gelingt es also, aus einem bedingt kooperativen Kind ein kooperatives Kind zu machen, steht auch dem wirtschaftlichen Erfolg nichts im Wege.  

Fachliche Voraussetzungen

Bei den fachlichen Voraussetzungen ergibt sich zunächst das Problem, dass die Kinderzahnheilkunde im Studium nur eine Nebenrolle einnimmt. Folglich fühlen sich viele Zahnärzte, die ihr Wissen über Kinderzahnheilkunde nur im Studium erworben haben, der Kinderbehandlung auch fachlich nicht gewachsen. Daher wird „Praxisteam professionell“ das Fachwissen zu Kinderzahnheilkunde in den nächsten Ausgaben auffrischen.  

 

Darüber hinaus gibt es bei den Zahnärztekammern sogenannte „Updates“, in denen man sein Wissen über Kinderzahnheilkunde an einem Nachmittag aktualisieren kann. Für diejenigen, die sich stärker spezialisieren möchten, empfiehlt sich ein ganzes Curriculum - beispielsweise an der Haranni Academie in Herne. Dort besteht das Curriculum aus acht Fortbildungstagen und einem Prüfungsgespräch am letzten Kurstag.  

Anzuschaffende Materialien

Die zahnärztlichen Materialien hängen mit den fachlichen Aspekten zusammen und sollen daher in den nächsten Ausgaben besprochen werden. Dazu kommen Hilfsmittel für den Umgang mit den Kindern. Hilfreich ist zum Beispiel eine Handpuppe - am besten eine mit Zähnen, bei der die Kinder in den Mund schauen oder auch Zähne putzen können. Solche Puppen gibt es im Dentalhandel und bei Kinderdent (www.kinderdent.com). Auch Hilfsmittel zur Ablenkung und Hypnose wie „Zauberstäbe“ (durchsichtige Stäbe, deren Hohlraum mit Flüssigkeit, bunten Körnchen und Symbolen gefüllt ist), Fingerpuppen oder eine schwebende Möwe (letztere erhältlich im Hypnos-Verlag; www.hypnos.de) können gute Dienste leisten. Wichtig ist auch die Belohnung am Ende der Behandlung - ob im einfachen Körbchen, in der „Schatzkiste“ oder sogar im Automaten (zu beziehen bei Kinderdent).  

Die Praxis für Kinder attraktiv machen