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· Fachbeitrag · Interkulturelle Teams (Teil 3)

Missverständnisse lauern überall: Kritik und Lob richtig einsetzen!

von Anna Schmiedel, Dortmund, www.coaching-schmiedel.de

| Mit welchem Ziel kritisieren und loben Sie sich gegenseitig im Team? Im Wesentlichen werden es zwei Punkte sein: Sie möchten bessere Ergebnisse und geklärte Beziehungen. Das gilt unabhängig davon, ob Sie im multikulturellen Team arbeiten oder nicht. In multikulturellen Teams ist jedoch zu bedenken, dass jede Kultur ihre Methoden hat, mit denen Kritik und Lob ausgedrückt werden. Dessen sollte man sich auch bei der Kommunikation in Teams bewusst sein, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Das „Wie“ wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert. |

 

Kritik ist nicht gleich Kritik, Lob nicht gleich Lob

Je nachdem, wie wir geprägt sind, empfinden wir die eine Kritik als konstruktiv und die andere als destruktiv. Das eine Lob hilft uns weiter und wir können es annehmen; das andere ist uns zu allgemein oder zu übertrieben, als das wir es glauben könnten. Die Art, ob wir etwas Kritisches ansprechen oder es sein lassen, ist stark von der Kultur geprägt, in der wir aufgewachsen sind. Und wenn wir Kritik äußern, haben wir gelernt, ob wir es direkt tun oder in sehr viel Wertschätzung einpacken sollen. Das Gleiche gilt für Lob: Drücken wir es eher allgemein aus oder benennen wir sehr konkret, was wir gut finden?

 

  • Beispiel: „Stille“ Kritik verpufft bei Deutschen

Die neue Auszubildende Lena wird von Djamila eingearbeitet. Alle im Team sind froh darüber, denn Lena tut sich mit der praktischen Umsetzung in der Assistenz sehr schwer. Nach Ende der Behandlung sagt Djamila: „Du hast super abgesaugt!“ Dass Lena die Behandlung nicht vollständig vorbereitet hat, das Abhalten der Wange und der Lippe auch diesmal nicht gut geklappt hat und auch das Licht vom Behandler selbst eingestellt werden musste, erwähnt Djamila nicht. In ihrer Kultur ist es klar, dass Dinge, die gut waren, lobend erwähnt werden und die, die weggelassen wurden, „still“ kritisiert werden. Leider kann die deutsche Auszubildende die weggelassene Kritik nicht deuten und hat keine konkrete Idee davon, was sie besser machen soll. Die Unzufriedenheit der Kolleginnen und Chefs spürt sie aber sehr wohl.