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04.03.2011 | Häufig gestellte Patientenfragen

Was ist eine Fissurenversiegelung?

Die Kauflächen der Backenzähne sind von ganz feinen Rillen - den sogenannten Fissuren - durchzogen. An ihren tiefsten Stellen sind die Fissuren oft so fein, dass selbst die dünnsten Borsten einer Zahnbürste zu dick sind, um sie reinigen zu können. Unmittelbar nach dem Durchbruch der Backenzähne sind die Kauflächen sehr kariesanfällig, denn der Zahnschmelz ist noch nicht vollständig mineralisiert. Zur Vorsorge kann man die Fissuren mit einem speziellen Kunststoff verschließen. Diesen Vorgang nennt man Fissurenversiegelung.  

Versiegeln - wie geht das?

Zur Fissurenversiegelung wird der Zahn gründlich gereinigt und anschließend möglichst mithilfe eines Kofferdams vollständig trockengelegt. Nun werden die Fissuren mit einer schwachen Phosphorsäure behandelt (angeätzt), damit der Kunststoff besser haftet. Nach sorgfältigem Absprühen mit Wasser wird die Oberfläche des Zahns getrocknet. Der dünnfließende Kunststoff kann in die Fissuren eingebracht und anschließend mit UV-Licht gehärtet werden. Nach abschließender Prüfung auf Vollständigkeit und Blasenfreiheit wird der Zusammenbiss - die Okklusion - kontrolliert. Zur Remineralisierung des Zahnschmelzes trägt man dann einen Fluoridlack auf.  

 

Fissurenversiegelungen werden als prophylaktische Maßnahme an kariesfreien Fissuren durchgeführt. Liegt bereits eine minimale Fissurenkaries vor, so wird diese vom Zahnarzt entfernt und eine kleine Füllung gelegt. Die verbleibenden kariesfreien Fissuren werden in diesem Zuge versiegelt. Hierbei handelt es sich um eine erweiterte Versiegelung.  

 

Merke!

Der Zahnarzt prüft, ob die Notwendigkeit der Fissurenversiegelung besteht, denn nicht alle Backenzähne müssen versiegelt werden. Wichtig ist die Versiegelung vor allem dann, wenn ein erhöhtes Kariesrisiko besteht, sowie bei Backenzähnen mit ausgeprägten oder bereits verfärbten Fissuren. In der Regel sollte die Fissurenversiegelung möglichst schnell nach dem Durchbruch der bleibenden Zähne erfolgen.  

Fazit

Versiegelungen sollten in regelmäßigen Abständen bei den Vorsorge-Untersuchungen auf ihre Vollständigkeit überprüft werden. Geht eine Fissurenversiegelung teilweise verloren, so kann sie erneuert werden. Wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass neben Fluoridierungsmaßnahmen vor allem Fissurenversiegelungen maßgeblich für den Rückgang der Karies im kindlichen bzw. jugendlichen Gebiss verantwortlich sind.