Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww

03.09.2010 | Der aktuelle Fall aus der Prophylaxe

Die optimale Vorgehensweise bei einem Kind der Altersklasse 7 bis 10 Jahre

Der Fall: Die achtjährige Patientin hat regelmäßig die Kindersprechstunde besucht und die Eltern sind bei der Zahnpflege grundsätzlich sehr motiviert. Das Milchgebiss ist völlig kariesfrei, das Kind befindet sich in der ersten Wechselgebiss-Phase. Es ist wegen der stark wackeligen Milchzähne im Frontzahnbereich beim Putzen zu sehr in Schonhaltung gegangen - und sowohl das Kind als auch die Eltern haben bei den dann schnell neu durchgebrochenen bleibenden Zähnen die gründliche und systematische Zahnpflege versäumt.  

 

dmft, DMFT und API

Der dmft ist 0, der DMFT beträgt 1 und der API liegt bei 56 Prozent. Die Anfärbung mit Two-tone-Lösung (Hager & Werken) zeigt deutlich, dass es dem Kind schwer fällt, die neu durchgebrochenen Frontzähne sowie die Sechsjahresmolaren zu reinigen. Die oberen seitlichen Schneidezähne 12 und 22 zeigen deutlich einige „White Spots“ - häufig am Gingivalsaum gelegene weiße Entkalkungen und Flecken im Schmelz. Sie stellen eine Karies-Vorstufe dar. Durch gründliches Reinigen mit einer fluoridierten Zahncreme und das Touchieren mit Fluorid-Lacken während der Prophylaxe-Sitzung können diese Bereiche remineralisiert werden und härten wieder aus. Sie bleiben aber sichtbar und stellen so auch ein kosmetisches Problem dar.  

 

Die Prophylaxe-Sitzung

Das Kind wird mit seinen Eltern in das Prophylaxe-Zimmer gebeten. Laut dem Zahnbefund sind schon zwölf bleibende Zähne vorhanden - davon acht Zähne im Frontzahnbereich sowie alle Sechsjahresmolaren. Die Prophylaxe-Assistentin macht die Eltern und das Kind auf die durchgebrochenen Sechser aufmerksam, da häufig nur die Frontzähne als „neu“ wahrgenommen werden. Nach einer Putzübung werden alle Zähne mit einem weichen Polierkelch gereinigt - die tiefen Fissuren eventuell ausnahmsweise auch mit einem Bürstchen. Danach werden die Molaren mit einem hochdosierten Fluorid-Lack (zum Beispiel Duraphat®) und einem Fluid (elmex®) oder Lack (Fluor protector®) fluoridiert. Wichtiger Hinweis: Nach der Fluoridierung sollte eine Stunde lang nichts gegessen und getrunken werden.  

 

Die Putztechnik