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04.03.2011 | Der aktuelle Fall aus der Prophylaxe

Die optimale Vorgehensweise bei einem Halitosis-Patienten

Der Fall: Aus dem Anamnesebogen geht hervor, dass der Patient Diabetiker ist und entsprechende Medikamente einnimmt. Zusätzlich leidet er unter Hypertonie. Er ist starker Raucher und aufgrund seiner Parodontopathien regelmäßig in der Praxis. Heute hat der Patient ein besonderes Anliegen. Er hat sich zu diesem Termin außer der Reihe telefonisch angemeldet, nachdem er im Wartezimmer Informationsblätter zum Thema „Halitosis“ gelesen hatte. Da er unter Mundgeruch leidet, würde er sich gerne von Fachleuten beraten lassen.  

Die „richtige“ Kommunikation

Schon häufiger wurde der Patient auf seinen Mundgeruch angesprochen. Allerdings vermutet er, der schlechte Geruch komme aus dem Magen. Der Patient hat häufig Kundenkontakt, darum empfindet er die Beseitigung des Mundgeruchs als besonders wichtig. Für diesen Patienten ist der Weg zum Zahnarzt ein heikles Thema. Am Telefon muss die ZMV besonders einfühlsam sein, denn der Patient sollte dezent in die Spezialsprechstunde einbestellt werden. Die Halitosis-Sprechstunde wurde eigens für diese spezielle Patientengruppe eingerichtet, denn für die Untersuchungen sind Spezialgeräte erforderlich.  

 

So wird zum Beispiel ein Messgerät zur Bestimmung des Mundgeruchs eingesetzt - ein Halimeter. Dieses Gerät misst die Menge des flüchtigen Schwefelwasserstoffs in der Ausatemluft. Dazu wird ein Strohhalm in den Mund eingeführt und über den eingebauten Sensor wird die Luft des Mundraums gemessen. Eine subjektive Beurteilung der Ausatemluft ist sehr ungenau. Die Werte des Halimeters sind objektiv und vergleichbar. Anhand dieser Werte kann man genau überprüfen, ob sich der Zustand des Patienten wirklich bessert oder nicht.  

 

Praxishinweis

Klären Sie den Patienten auf. Für ihn ist es wichtig zu wissen, dass der üble Geruch in 90 Prozent aller Fälle in der Mundhöhle entsteht und nicht woanders. Da aber in diesem Fall eine Diabetes vorliegt, sollte parallel auch ein Internist konsultiert werden, denn auch eine Diabetes kann unter Umständen Mundgeruch verursachen.  

Bonbons und Mundwasser wirken nur oberflächlich. Der Geruch entsteht in den untersten Schichten der Zahn- und Zungenbeläge, wo sich übelriechende anaerobe Bakterien entwickeln können. Kaugummi bewirkt ein basisches Mundmilieu, das Mundgeruch häufig noch verstärkt. Es gibt aber neuerdings spezielle Spülungen und Zahnpasten (zum Beispiel Meridol), die den Wirkstoff „Zink“ beinhalten. Zink bindet die Schwefelwasserstoffverbindungen. Machen Sie dem Patienten klar, dass Rauchen seine Probleme noch verschlimmert. Um Patienten bei der Aufgabe des Rauchens zu helfen, kann man den Rat eines Apothekers heranziehen oder Broschüren bereitlegen. Die Broschüre „Rauchen und Mundgesundheit“ finden Sie im Online-Service von „Praxisteam professionell“ - PPZ - unter „Downloads“ in der Rubrik „Arbeitshilfen“.