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  • · Article · Zöliakie

    Durch spezielle Diäten ist das Zöliakie-Risiko von Kleinkindern schwer zu beeinflussen

    Lässt sich durch die frühzeitige Einführung von Gluten in die Kinderernährung das Risiko einer Zöliakie verringern? Zwei Studien bei Risiko- und Hochrisikokindern widersprechen dieser Annahme. An der einen Studie nahmen 832 Neugeborene mit einem Verwandten ersten Grades mit Zöliakie teil. Bei ihnen wurde im Alter von sechs oder zwölf Monaten Gluten in die Nahrung eingeführt. In der anderen Studie wurden 944 Neugeborene untersucht, die zusätzlich zum familiären Risiko auch einen Risiko-HLA-Genotyp für Zöliakie hatten. In dieser placebokontrollierten Studie erhielten 475 Kinder zwischen der 16. und 24. Lebenswoche täglich 100 mg Gluten, 469 Kinder ein Placebo. In der ersten Studie war die frühzeitige Einführung von Gluten sogar ungünstig: Mit zwei Jahren zeigten 16 % der Kinder dieser Gruppe serologische Hinweise für Zöliakie (versus 7 % der Kinder, die erst im Alter von einem Jahr Gluten bekamen, p=0,002) und bei 12 % (versus 5 %, p=0,01) wurde dies durch Darmbiopsien bestätigt. Im Alter von fünf und zehn Jahren gab es jedoch keine Unterschiede mehr zwischen beiden Gruppen. In der zweiten Studie, in der die Zöliakie-Prävalenz im Alter von drei Jahren ohne Biopsie beurteilt wurde, gab es keine Unterschiede zwischen Gluten- und Placebogruppe. Rund 5 % aller Kinder waren erkrankt. Auch Stillen hatte auf das Zöliakie-Risiko keinen Einfluss.

     

    Quellen

    • Lionetti E et al.: Introduction of Gluten, HLA Status, and the Risk of Celiac Disease in Children. N Engl J Med 2014; 371: 1295-1303