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  • 22.10.2014 · Article · Psychosen

    Placebo-Effekt in Studien mit antipsychotischer Medikation nimmt stetig zu

    | Der Placebo-Effekt ist der Gradmesser zur Beurteilung der Wirksamkeit eines aktiven Medikaments. Besonders groß ist die Placebo-Wirkung in Studien zu psychiatrischen Indikationen. Eine Meta-Analyse der Daten von randomisierten klinischen Studien zu Antipsychotika mit Placebo- oder aktiver Kontrolle, die in den Jahren 1960 bis Juli 2013 veröffentlicht worden sind, hat jetzt aber das überraschende Ergebnis erbracht, dass der Placebo-Effekt in diesem Zeitraum stetig größer wurde. Gleichzeitig nahm die Wirksamkeit der aktiven Medikation von 1960 bis 2000 stetig ab, mit Ausnahme von Studien mit gering dosierten Präparaten oder intramuskulärer Verabreichung. Dies hat zur Folge, dass die Unterschiede zwischen Placebo- und Verumwirkung im Publikationszeitraum immer geringer geworden sind. Die Autoren der Meta-Analyse – ausgewertet wurden insgesamt 105 Studien mit rund 22.000 Teilnehmern, darunter aber nur 39 placebokontrollierte Studien mit knapp 3.000 Placebo-Patienten – haben auch eine Erklärung für ihre Ergebnisse. Die Differenz zwischen Verum- und Placebo-Wirkung wurde mit zunehmender Erkrankungsschwere von Schizophrenie-Patienten immer deutlicher und an jüngeren Studien nahmen weniger kranke Patienten teil. Weitere Befunde der Meta-Analyse: Die Unterschiede zwischen Verum und Placebo wurden mit zunehmender Studiendauer immer geringer und der Behandlungseffekt der Prüfmedikation war in aktiven Vergleichsstudien größer als in placebokontrollierten Studien. |