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  • · Fachbeitrag · Harnwegsinfekt

    Cranberry-Extrakt ist zur HWI-Vorbeugung einem Antibiotikum unterlegen

    Pflanzenphenole in Cranberry-Extrakt (Kranbeere, Verwandte oder Preiselbeere) haben eine vorbeugende Wirkung gegen Harnwegsinfekte, heißt es oft und Hinweise dafür gibt es auch aus kleineren Studien. Ist aber zu erwarten, dass die Pflanzeninhaltsstoffe ähnlich effizient sind wie eine Antibiotikaprophylaxe? Vermutlich eher nicht. Genau das haben niederländische Wissenschaftler jetzt in einer Studie bei 221 prämenopausalen Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfekten belegt: die eine Gruppe nahm Cranberry-Kapseln ein (500 mg zweimal täglich), die andere Gruppe Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMP-SMX, 480 mg einmal täglich). Im Verlauf eines Jahres war die durchschnittliche Zahl von HWI-Rezidiven in der Cranberry-Gruppe signifikant höher: 4,0 vs. 1,8. 78% der Patientinnen hatten mindestens ein HWI-Rezidiv, in der Antibiotika-Gruppe waren es 71%; die Zeitdauer bis zum ersten HWI betrug im Mittel vier Monate in der Cranberry- und acht Monate in der Antibiotika-Gruppe. Nachteil für die Frauen in der Antibiotika-Gruppe war nicht die schlechtere Verträglichkeit der Therapie, sondern eine starke Zunahme von Antibiotika-Resistenzen bei E.-coli-Isolaten aus Stuhl- und Urinproben, nicht nur gegen TMP-SMX (86% bzw. 90% nach einem Monat vs. 23% bzw. 28% in der Cranberry-Gruppe), sondern in geringerem Maße auch gegen andere Antibiotika.

     

    Quelle

    • Beerepoot M et al.: Cranberries vs Antibiotics to Prevent Urinary Tract Infections. A Randomized Double-blind Noninferiority Trial in Premenopausal Women. Arch Intern Med 2011; 171(14): 1270-1278

     

    Abstract

    Quelle: Ausgabe 09 / 2011 | Seite 1 | ID 28880000