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  • · Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes

    Schwere Gelenkbeschwerden unter Gliptinen

    Die US-Zulassungsbehörde FDA warnt vor dem möglichen Auftreten schwerer Gelenkbeschwerden bei Typ-2-Diabetikern unter Behandlung mit Dipeptidyl-Peptidase-4 (DPP-4)-Inhibitoren. In Deutschland sind derzeit Sitagliptin und Saxagliptin auf dem Markt. Von Oktober 2006 bis Dezember 2013 wurden der FDA 33 Fälle von ausgeprägten Gelenkbeschwerden im Zusammenhang mit einer Gliptin-Therapie gemeldet. Bei den Betroffenen war die körperliche Aktivität erheblich eingeschränkt, in zehn Fällen war eine stationäre Behandlung erforderlich. Bei 28 Patienten traten die Beschwerden unter Einnahme von Sitagliptin auf, dem in den USA am häufigsten verordneten DPP-4-Hemmer. Die Gelenkschmerzen begannen bei einigen bereits am ersten Tag der Einnahme, bei anderen erst nach mehrjähriger Therapie. Nach Absetzen der Präparate verschwanden die Beschwerden wieder, in der Regel innerhalb eines Monats. Bei einigen Patienten, die mit der Gliptintherapie wieder begannen, traten die Beschwerden erneut auf. Auch der AkdÄ wurden zwischen 2008 und 2014 acht Fälle von Gelenkbeschwerden bei Patienten unter Gliptinen gemeldet, die jedoch nicht schwerwiegend waren. Fünf dieser Fälle betrafen Sitagliptin, drei Vildagliptin, dessen Verkauf in Deutschland eingestellt wurde. In den Fachinformationen werden Arthralgien als gelegentliche Nebenwirkung (Saxagliptin in Kombination mit Metformin) bzw. als Nebenwirkung mit unbekannter Häufigkeit (Sitagliptin) aufgeführt, jedoch ohne nähere Angaben zum Schweregrad. Bei Neuauftreten von Gelenkbeschwerden unter Behandlung mit Gliptinen sollte eine unerwünschte Arzneimittelwirkung in Betracht gezogen und gegebenenfalls eine alternative Medikation eingeleitet werden, so die AkdÄ.

     

    Quellen

    • Mitteilung der US-Zulassungsbehörde FDA vom 28. August 2015