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  • · Fachbeitrag · Schwangerschaft

    Ist bei Schwangeren mit Hypertonie das Risiko für Herzanomalien beim Neugeborenen erhöht?

    Einige Antihypertensiva wie ACE-Hemmer sind wegen ihres teratogenen Risikos in der Schwangerschaft (und Stillzeit) kontraindiziert. Die toxische Wirkung für den Fetus ist vor allem bei Einnahme von ACE-Hemmern im zweiten und dritten Trimenon gut dokumentiert; vergleichsweise unklar ist das Risikopotenzial im ersten Trimenon. Daten einer großen retrospektiven Studie in den USA, bei der der Verlauf von über 465.000 Schwangerschaften in den Jahren 1995 bis 2008 ausgewertet worden ist, sind einerseits beruhigend für werdende Mütter, die zu Beginn ihrer Schwangerschaft noch ACE-Hemmer einnahmen, weil sie keinen Nachwuchs planten: Die Rate von Fehlbildungen, insbesondere von Herzdefekten, war bei ihren Neugeborenen kaum höher als bei Schwangeren, die andere Antihypertensiva einnahmen (3,9 % vs. 2,9 %). Andererseits: Auch bei unbehandelten Schwangeren mit Hypertonie betrug die Rate 2,4 % und war ebenfalls rund 1,5-fach höher als bei Schwangeren, die weder eine Hypertonie hatten noch ACE-Hemmer einnahmen. Die Autoren führen die erhöhte Fehlbildungsrate unter ACE-Hemmern und anderen Antiyhpertensiva auf die zugrundeliegende Hypertonie zurück. Zu berücksichtigen ist allerdings ein Fehler-Bias aufgrund der geringen Zahl von Schwangeren, die im ersten Trimester Antihypertensiva einnahmen: Bei ACE-Hemmern betrug sie 0,9 pro 1.000, bei anderen Antihypertensiva 2,4 pro 1.000.

     

    Quelle

    • Li D-K et al.: Maternal exposure to angiotensin converting enzyme inhibitors in the first trimester and risk of malformations in offspring. BMJ 2011; 343: bmj.d5931

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 12 / 2011 | Seite 20 | ID 30667640