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  • · Fachbeitrag · Schmerztherapie

    Agranulozytosen durch Metamizol häufiger als gedacht?

    Agranulozytosen sind eine sehr seltene Komplikation bei Patienten unter Metamizoltherapie, aber möglichweise häufiger als gedacht. In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland im Schnitt über 30 Fälle von Agranulozytosen pro Jahr im Zusammenhang mit dem Schmerzmittel Metamizol gemeldet, insgesamt sind es im Zeitraum zwischen 1990 und 2010 etwa 300 Fälle, berichtet die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Bei etwa 20% der Betroffenen verläuft die schwere Immunreaktion, die in der Regel etwa sieben Tage nach Einnahmebeginn auftritt, tödlich. Anlass für den Warnhinweis der AkdÄ ist der Fall einer 41-jährigen Frau mit Wirbelsäulenbeschwerden, die über etwa zehn Wochen dreimal täglich 30 Tropfen Metamizol sowie gelegentlich Ibuprofen eingenommen hatte. Die Frau entwickelte Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Fieber. Drei Tage später wurde eine Agranulozytose diagnostiziert. Nach fünfwöchiger Intensivtherapie in der Klinik konnte die Patientin in die ambulante Betreuung entlassen werden. Metamizol sollte nur strikt innerhalb der zugelassenen Indikationen eingesetzt werden, erinnert die AkdÄ: bei starken Schmerzen und bei hohem Fieber nur dann, wenn andere Antipyretika nicht ausreichend wirksam waren. Laut der in den Spontanmeldungen genannten Indikationen werde es oft auch bei leichten bzw. mittelstarken Schmerzen eingesetzt.

     

    Quelle

    • Mitteilung der Arzneimittelkommission der Dt. Ärzteschaft vom 19. August 2011

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 10 / 2011 | Seite 20 | ID 29391470