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  • · Fachbeitrag · Operationen

    Mehr Operationsfehler nach Nachtdienst nur Vorurteil

    Nachts während der 24-Stundenbereitschaft notfallmäßig operieren und am folgenden Tag übernächtigt wieder im OP stehen - klar, dass dann die Komplikationsraten in die Höhe gehen. Nein: Nach dem Ergebnis einer kanadischen Studie scheinen Chirurgen so stresserprobt und routiniert zu sein, dass die Fehlerquote unter Schlafdefizit nicht steigt, zumindest nicht bei relativ einfachen Eingriffen wie laparoskopischen Cholezystektomien. Ausgewertet wurden Daten zu mehr als 94.000 solcher Eingriffe, darunter mehr als 2.000 bei Patienten, deren Operateur bereits in der Nacht zuvor operiert hatte. Bei keinem Endpunkt konnten schlechtere Ergebnisse bei übernächtigten Operateuren festgestellt werden: weder bei der Konversionsrate zur offenen OP, noch beim Risiko iatrogener Verletzungen oder der Sterblichkeit. Als Freibrief für Operationen unabhängig von der Belastung und den Schlafdefiziten eines 
Chirurgen sollten diese Daten natürlich nicht gelten. „Jeder Chirurg sollte seinen Müdigkeitslevel und seine Fähigkeiten vor Operationen selbst beurteilen und über die Vorgehensweise entscheiden“, empfiehlt der Studienkommentar.

     

    Quelle

    • Vinden C et al.: Complications of Daytime Elective Laparoscopic Cholecystectomies Performed by Surgeons Who Operated the Night Before. JAMA 2013;310(17):1837-1841

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 12 / 2013 | Seite 18 | ID 42375130