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  • · Fachbeitrag · Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

    Gehäuft Schlafprobleme unter Psychostimulanzien wie Methylphenidat

    Kinder und Jugendliche mit ADHS, die mit Psychostimulanzien wie Methylphenidat behandelt werden, leiden gehäuft unter Appetitlosigkeit und Schlafproblemen. Das ist das Ergebnis von zwei neuen Meta-Analysen. In einem Cochrane-Review wurden Daten von 38 Parallelgruppenstudien (Therapie-dauer im Median 49 Tage) und von 147 Crossover-Studien (14 Tage) zu Methylphenidat ausgewertet. In den Verumgruppen gab es keine vermehrten schweren Nebenwirkungen ‒ es gab bereits Hinweise für kardiale Probleme unter Methylphenidat ‒, aber ein um 30 % erhöhtes Risiko für nicht schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen. Am häufigsten waren dies verringerter Appetit (mehr als dreifach erhöhtes Risiko) und Schlafprobleme (1,6-fach). Mehr als jedes vierte mit Methylphenidat behandelte Kind hatte solche Nebenwirkungen. In der zweiten Meta-Analyse von neun Studien mit insgesamt 250 Kindern bestätigten sich Schlafprobleme als Nebenwirkung von ADHS-Medikamenten. Sowohl bei Einsatz von Methylphenidat als auch von Amphetaminen berichteten Kinder und Jugendliche vermehrt über Einschlafprobleme, eine eingeschränkte Schlafqualität und verkürzte Schlafdauer.

     

    Quellen

    • Storebø OJ et al.: Methylphenidate for attention-deficit/hyperactivity disorder in children and adolescents: Cochrane systematic review with meta-analyses and trial sequential analyses of randomised clinical trials. BMJ 2015;351:h5203