20.07.2012 · Fachbeitrag · Ernährung

Diät mit wenig Kohlenhydraten und viel Proteinen könnte langfristig riskant sein

| Diäten mit Einschränkung der Kohlenhydrat- und Erhöhung der Proteinzufuhr (ähnlich der Atkins-Diät) sind beliebt, weil sie in der Regel rasch eine Gewichtsreduktion ermöglichen. Allerdings mehren sich Hinweise, dass eine solche Diät langfristig mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergehen könnte. Aktuell verunsichern die Daten einer großen Beobachtungsstudie in Schweden bei mehr als 43.000 Frauen im Alter zwischen 30 und 49 Jahren, die im Schnitt fast 16 Jahre beobachtet wurden. Die Art der Ernährung wurde mithilfe von Fragebögen erfasst. |

Pro Reduktion der Kohlenhydratzufuhr um 10 % bzw. Erhöhung der Proteinzufuhr um 10 % oder Erhöhung des Scores für „wenig Kohlenhydrate, viel Protein“ um zwei Punkte (auf einer Skala von 2-20) erhöhte sich das kardiovaskuläre Risiko um 4 %-5 %. In absoluten Zahlen korrelierte bereits eine Verringerung der Kohlenhydratzufuhr um 20 Gramm und eine Erhöhung der Proteinzufuhr um 5 Gramm mit einer Risikoerhöhung um 5 %. Erhöht waren die Raten von ischämischen Herzerkrankungen, von Schlaganfällen (ischämisch und hämorrhagisch), von Subarachnoidalblutungen und von pAVK. Es wurde auch eine Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt: Bei Personen mit der geringsten Kohlenhydrat- und der höchsten Proteinzufuhr war das kardiovaskuläre Risiko um 62 % erhöht.

Der Schlüssel zur Reduktion bzw. zum Erhalt des Körpergewichts ist ohnehin eine gesunde ausgewogene Ernährung. Dabei ist es auch von Vorteil, wenn häufig kleine Mahlzeiten eingenommen werden und man sich beim Essen Zeit lässt. Das verdeutlichen die Ergebnisse einer spanischen Studie bei knapp 2.000 Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren. Bei Jugendlichen, die täglich mehr als vier Mahlzeiten einnahmen, war die Fettmasse geringer als bei Vergleichspersonen mit weniger Mahlzeiten.